Nievenheim Apfeldiebe bestehlen den Latourshof

Nievenheim · Seit rund zwei Wochen treiben unbekannte Apfeldiebe auf dem Latourshof in Nievenheim in großem Stil ihr Unwesen.

 Die Freude über eine gute Ernte ist Landwirt Max Busch vergangen, seitdem er den Apfeldiebstahl entdeckt hat.

Die Freude über eine gute Ernte ist Landwirt Max Busch vergangen, seitdem er den Apfeldiebstahl entdeckt hat.

Foto: Woitschuetzke,Andreas (woi)

Als vor zwei Wochen das Eingangstor zum Hof anders als üblich verschlossen war, machten sich die Inhaber des Latourshof, Iris und Max Busch, noch keine großen Sorgen. Misstrauisch wurden die beiden erst, als sie auf ihrem Hof zwei  Säcke vollgepackt mit frisch gepflückten Äpfeln aus ihrer Plantage fanden. „Anscheinend haben die Diebe die beiden Säcke beim Abtransport hier vergessen“, vermuten die Besitzer. Das Ausmaß des Diebstahls lässt sich nicht genau abschätzen. Dafür fehlt bei den rund 22.000 Apfelbäumen, die sich auf der Anlage befinden, der Überblick. Dass sich die Unbekannten aber höchstwahrscheinlich mehrmals Zugang zum Hof verschafft haben und es sich daher um ein Ausmaß in besonders großem Stil handelt, steht fest. Damit liegt es nahe, dass die Täter die gestohlenen Äpfel wohl weiterverkaufen.

Die Besitzer des Latourshof sind fassungslos. In einem Facebook-Post machten sie ihrem Unmut freien Lauf: „Mit welchem Recht begeht ihr Erntediebstahl, mit welchem Recht plant ihr in unsere Obstanlage zu gehen und unsere Äpfel in Säcken und Kisten zu ernten?“, richtet sich Iris Busch enttäuscht an die Diebe. Seit rund zehn Jahren schon bietet der Latourshof seinen Kunden von September bis Oktober die Möglichkeit, ihre Äpfel selbst zu pflücken. Dabei zeigt sich das Ehepaar Busch stets offen und großzügig. Schulklassen, Kindergärten oder Wandervereine dürfen sich regelmäßig auf kiloweise Äpfel umsonst freuen. Die Möglichkeit zum Selberpflücken sehen die Besitzer nun in Gefahr. Sie wollen die Besuche in der Apfelanlage für das nächste Jahr nun schweren Herzens überdenken. „Es wäre so schade, wenn wir es sein lassen müssten“, so Iris Busch. Alternativ denkt das Ehepaar darüber nach, im kommenden Jahr nur noch eine begrenzte Anzahl an Menschen Zugang zu der Apfelplantage zu gewähren und diese dann von einem „Aufpasser“ beaufsichtigen zu lassen. Eine andere mögliche Lösung sehen die Besitzer in Überwachungskameras für die komplette Anlage. Derzeit wird nämlich lediglich der Eingangsbereich zur Plantage videoüberwacht. Eine erste schnelle Maßnahme wurde bereits ergriffen: Die Seitentore, durch die sie sich die Täter einen Zugang verschafft haben müssen, sind nun mit speziellen Bändern abgesperrt.

Bei der Polizei anzeigen möchte das Ehepaar den Diebstahl nicht. Sie versprechen sich davon schlicht keinen großen Erfolg. Eine Vermutung, wer hinter dem Diebstahl stecken könnte, besteht aber dennoch. Da die Diebe sich auf der Plantage ausgekannt haben müssen, gehen die Inhaber davon aus, dass sie zuvor bereits als Kunden dort gewesen sind. Dabei soll es welche gegeben haben, die sich besonders hartnäckig nach unterschiedlichen Apfelsorten erkundigt haben, erinnert sich Iris Busch. „Diebstahl ist eine Sache, aber wenn es ein Kunde war, der einen freundlich anlächelt, dann ist es umso enttäuschender.“

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