Neues Kleintiergehege und größerer Hundeplatz Hund wurde über den Zaun geworfen

Neues Kleintiergehege und größerer Hundeplatz · Eine neu formierte Mannschaft an hauptamtlichen Kräften, Pläne für ein Kleintiergehege und die Vergrößerung des Hundeplatzes - der Tierschutzverein Dormagen hat sich in diesem Jahr viel vorgenommen für das Tierheim Hackenbroich an der Bergiusstraße. "Seit Jahresbeginn ist Susanne König bei uns - als Nachfolgerin von Martin Abels, der in seinen früheren Beruf zurück gekehrt ist", erzählt Wolfgang Weber, Vorsitzender des Vereins mit 600 Mitgliedern.

Die gelernte Tierarzthelferin arbeitete zeitweise, wie sie sagt, "bei einem ,Menschen-Arzt" in der Praxis, aber da fehlten mir einfach die Tiere". Die 39-Jährige soll künftig auch Tierheimleiterin werden, für die Übergangszeit hat Tierärztin Dr. Ulrike Goldbeck diese Aufgabe übernommen. Neu im Tierheim ist ebenso Martina Mösges. Die Auszubildende erlernt den Beruf der Tierheim- und Pensionstierpflegerin. "Mir macht es einfach Spaß, mit Tieren umzugehen", erzählt die 18-Jährige, die ein Kaninchen und einen Hund zu Hause hat. Mit Andreas Trede und Karin Schwanfelder ist das hauptamtliche Team komplett, hinzu kommt der Stamm von 40 bis 50 aktiven Mitgliedern des Vereins, die sich mit um das Wohl der "tierischen" Belegschaft kümmern: 20 Hunde und 30 Katzen, aber auch Kaninchen sowie zwei Chinchillas.

"In diesem Jahr wollen wir für die Kleintiere ein Außengehege bauen - ähnlich wie ein Wintergarten", berichtet Wolfgang Weber. Auf diese Weise können die Besucher schon von außen Kaninchen und andere Tiere beobachten. Ein Lob hat Wolfgang Weber für die Bürger der Stadt. "Die Dormagener sind recht tierschutzbewusst. So genannte Autobahn-Rastplatz-Hunde, die halb verhungert aufgefunden werden, kommen bei uns glücklicherweise selten vor." Die meisten Tiere würden abgegeben - etwa weil "Frauchen" oder "Herrchen" gestorben oder krank seien. Auch Allergien seien ein Grund, das Tier ins Heim zu geben, und dann gibt es auch noch die "Scheidungstiere", die in der Familie keine Zukunft haben.

Zuweilen erfolgt die Trennung zwischen Mensch und Tier ausgesprochen rüde, etwa als "Birdy" - ein American Stafford - einfach über den Zaun des Tierheims geworfen wurde. "Der war wohl zum Kämpfen ausgebildet worden, das Tier ist aber ganz lieb." Natürlich hat die neue Landeshundeverordnung dem Tierheim im vergangenen Jahr reichlich Arbeit beschert: "Wir hatten nach dem Inkrafttreten der Verordnung eine Welle von Abgaben." Ein Problem heute: Kampfhunde sind "Dauersitzer", finden so schnell kein neues Zuhause. Dabei kann Wolfgang Weber eine hohe Vermittlungsqote vorweisen. "Im Jahr vermitteln wir etwa 700 bis 800 Tiere."

Natürlich werde kontrolliert, wie das neue Zuhause von Hund oder Katze aussieht. Auf dem Hundeplatz des Tierheims können Vierbeiner mit ihrem neuen Besitzer dann, so Weber, das "kleine Hunde-Latinum" erwerben. "Wir haben damit Erfolg, nur wenige Besitzer bringen uns den Hund wieder, weil sie damit nicht zurecht kommen." Mit etwa 250 Quadratmetern ist der Hundeplatz im jetzigen Zustand allerdings nicht üppig bemessen, deshalb will der Tierschutzverein das Gelände in diesem Jahr auf rund 400 Quadratmeter vergrößern.

"Die Kirche, von der wir die Fläche pachten, hat bereits ihre Zustimmung gegeben." Der größere Platz eröffnet neue Möglichkeiten: "Wir überlegen, wie wir dort neue Agility-Geräte aufstellen, mit denen die Hunde spielerisch lernen können." Dazu zählen Hindernisse oder Tunnel aus Folie. Eine andere Investition gilt den Hunden, die noch im Tierheim bleiben: Damit sprungbegabte Tiere nicht eventuell auf eigene Faust losziehen, wird der Zaun am Außenzwinger auf 2,50 Meter erhöht. cs Wer mehr über das Tierheim wissen will, wird im Internet unter www.tierheim-dormagen.de fündig.

(NGZ)
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