Dormagen Hotel-Ruine stört das Bild der Nettergasse

Dormagen · Wer die Dormagener Innenstadt über die Nettergasse ansteuert, kommt an dem Gebäude vorbei, das früher das "Deutsche Haus" beherbergte. Das wurde 2015 durch mehrere Brände zerstört - und ist seitdem ein Schandfleck.

 Mit den vernagelten oder leeren, rußgeschwärzten Fensterhöhlen bietet das frühere Hotel einen tristen Anblick.

Mit den vernagelten oder leeren, rußgeschwärzten Fensterhöhlen bietet das frühere Hotel einen tristen Anblick.

Foto: ssc

Die Nettergasse ist zwar nicht die Haupt-Einfallschneise ins Zentrum von Dormagen schlechthin, aber doch eine wichtige Verbindung, die von vielen Verkehrsteilnehmern genutzt wird. Auch von auswärtigen Besuchern, die die Innenstadt von der Autobahn 57 aus ansteuern.

Da bildet das Eckhaus im Bereich Nettergasse/Friedrich-Ebert-Straße keine gute Visitenkarte für die Kommune, die doch andererseits solche Aushängeschilder wie die mittelalterliche Zollfeste Zons oder die Basilika in Knechtsteden vorweisen kann. Denn das Gebäude, das einst das Hotel-Restaurant "Deutsches Haus" beherbergte und nach drei Bränden im Herbst 2015 weitgehend zerstört wurde, präsentiert sich seitdem nahezu unverändert als Brandruine. Mit teilweise zugenagelten oder aber leeren, rußgeschwärzten Fensterhöhlen stellt diese einen dauerhaften Schandfleck dar. Fast ironisch wirkt da eine an einer der Außenwände angebrachte Werbetafel eines Sicherheitsunternehmens. Nun fragen sich viele Bürger: Wie geht es mit dem "Deutschen Haus" weiter?

Schon unmittelbar nach den Bränden - die ersten beiden hatten sich Mitte September 2015 innerhalb von nur drei Stunden ereignet, das dritte Feuer war im November 2015 ausgebrochen und hatte dem Haus praktisch den Rest gegeben - hatte es Verzögerungen gegeben. Denn etwa ein halbes Jahr lang musste um das Haus eine Absperrung stehenbleiben, um Passanten und Autofahrer vor herabfallenden Dachziegeln zu schützen. Die Stadt hatte sich lange zurückgehalten, dann aber den Eigentümer doch per Verfügung aufgefordert, das Gebäude unter Einhaltung einer vorgegebenen Frist so zu sichern, dass keine Gefahr für die Öffentlichkeit mehr besteht und die Absperrung wieder entfernt werden kann. Dem war der Eigentümer auch nachgekommen. Der triste Anblick aber ist geblieben.

Dormagens Stadtsprecher Harald Schlimgen konnte gestern auf Anfrage unserer Redaktion aber ein wenig Hoffnung verbreiten. "Uns liegt natürlich auch daran, dort zügig einen anderen Zustand herzustellen. Deshalb sind wir auch mit dem Eigentümer der Immobilie in Kontakt", sagte Schlimgen. Und dieser habe angekündigt, einen Bauantrag zu stellen. Offenbar will er das lädierte Gebäude an der Nettergasse abreißen und das Grundstück neu bebauen lassen. Noch aber liegt der Stadt dieser Antrag nicht vor. Es heißt also zunächst weiterhin: abwarten.

(NGZ)
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