Bis zum Sommer soll Finanzierung des Rasenplatzes stehen Horst Lichter zeigt Herz für "Sport schafft Platz"

Bis zum Sommer soll Finanzierung des Rasenplatzes stehen · Von Carsten Sommerfeld

Von Carsten Sommerfeld

In einem kleinen Koffer konnten kleine Stücke der verschiedensten Kunstrasen-Sorten bereits begutachtet werden. Ende des Jahres soll es auf dem neuen Rasenplatz des VdS Nievenheim "grünen", doch zuvor muss der Verein "Sport schafft Platz" 100.000 Euro zusammen bringen. Eine ganze Reihe von Aktionen soll dabei mithelfen, sogar Fernsehkoch Horst Lichter zeigt sein Herz fürs runde Leder. Kleine Kunstrasen-Stücke gibt es schon zur Ansicht, doch für den gesamten Platz des VdS Nievenheim fehlen noch 60.000 Euro. Für das Projekt machen sich stark: (v.l.) Bürgermeister Hauschild mit grün-weißem VdS-Schal sowie von "Sport schafft Platz" Manfred Bördgen, Wolfgang van Bömmel-Wegmann, Bernd Leverenz, Werner Völkel, Rainer Kuttirre.

Optimismus herrschte am Montag bei der Vorstellung des Aktionsprogramms des vor wenigen Monaten aus der Taufe gehobenen Fördervereins für das erste Halbjahr 2004. "In kurzer Zeit haben wir bereits 40.000 Euro gesammelt - das ist ein ermutigender Beginn", erklärt Vereinsvorsitzender Wolfgang van Bömmel-Wegmann. Doch nachlassen darf das Engagement nicht, "wir brauchen jeden Euro", sagt Kassierer Werner Völkel.

"Ganz Dormagen muss begreifen, dass der Kunstrasenplatz kein Nievenheimer, sondern ein Dormagener Anliegen ist", wirbt auch Bürgermeister Reinhard Hauschild. "Wir wollen zeigen, was bürgerschaftliches Engagement in Dormagen alles auf die Beine stellen kann." Auf 830.000 Euro werden die Kosten für den Kunstrasenplatz geschätzt. Angesichts der Haushaltslage sah sich die Stadt nicht in der Lage, das Projekt allein zu schultern.

"Mit einer Ausnahme haben wir im Haushalt unsere Linie durchgehalten, dass die Stadt nicht für sinkende Landeszuschüsse einspringt. Die einzige Ausnahme ist der Rasenplatz für den VdS Nievenheim, für ihn hatten wir mit 214.000 Euro Zuschuss gerechnet", macht Hauschild die Bedeutung des Projekts deutlich. Insgesamt 100.000 Euro will "Sport schafft Platz" beisteuern.

Der Kraftakt soll für viele zugleich zum Vergnügen werden, denn der Förderverein hat ein ganzes Veranstaltungsprogramm für das erste Halbjahr auf die Beine gestellt. Ermutigender Auftakt war das Adventssingen zusammen mit der Musikschule Spicks. Zwar spielte das Wetter nicht mit, mussten die kleinen Sänger und viele hundert Zuhörer in die Kirche umziehen, doch der guten Stimmung tat das keinen Abbruch.

Die Hilfsbereitschaft erfasst aber ganz Dormagen. Der Erlös der Hallen-Stadtmeisterschaften im Jugendfußball kommt dieses Jahr komplett dem Rasenplatz zu Gute - "alle Vereine haben zugesagt", freut sich Völkel. Eine Premiere ist das Benefiz-Schießturnier mit allen Schützenregimentern aus der Stadt auf dem Luftgewehr-Schießstand des Bürger-schützen-Vereins Dormagen vom 19. bis zum 23. Januar, am 25. Januar schließt sich noch ein Prominentenschießen an.

Am 7. März gibt der Männergesangsverein "Sangeslust" aus dem Nachbarort Delrath ein Chorkonzert in der Gesamtschule - mit dabei sind der Frauenchor "Liederfreunde" Nievenheim und Sopranistin Birgit Wegemann. In einer Live-Nacht am 15. März in der Gesamtschulaula stehen die "Fetzer", "Rejoice" und die Bigband der städtischen Musikschule auf der Bühne. Kräftig dafür "trommeln" wollen zuvor die örtlichen Tambourkorps bei einem Sternmarsch.

Am 16. Mai schwingt der Rommerskirchener Fernsehkoch Horst Lichter für das neue Fußballfeld den Kochlöffel, weiht in seine Saucen-Künste ein. Und der 100.000. Euro soll möglichst beim Abschlussfest am 12. Juni eingenommen werden - genau auf der Fläche, auf der der Rasenplatz geplant ist. Ist die Kasse dann voll, geht es mit dem Bau schnell voran. Auf nur drei bis vier Monate schätzt Rainer Kottirre, Geschäftsführer des Fördervereins, die Bauzeit, schließlich benötige der Platz keine Ruhezeit wie natürlicher Rasen.

"Die Baugenehmigung ist bereits erteilt", sagt Hauschild. "Noch steht nicht fest, ob die Stadt oder Förderverein die Aufträge vergibt, der Verein könnte beispielsweise bei Angeboten im Gegensatz zur Stadt nachverhandeln, vielleicht so noch Kosten senken." Dass der VdS Nievenheim auf den Platz nicht verzichten kann, machte Kassierer und stellvertretender VdS-Vorsitzender Werner Völkel deutlich. "Nievenheim ist von 6.500 auf 10.000 Bewohner gewachsen. Unsere Jugendabteilung zählt fast 300 Jungen und Mädchen.

Es ist eine logistische Meisterleistung, einen Trainingsbetrieb mit 18 Mannschaften auf nur einem Platz sicher zu stellen." Die Belastung sei auch ein Grund für den Kunstrasen, ein Kunstrasenplatz könne sechs Mal so viel genutzt werden wie Naturrasen. Er sei zwar in der Anschaffung teurer, aber durch geringeren Unterhaltungsaufwand rechneten sich die Mehrkosten. Und laut Kottirre wird der schöne neue Platz nicht nur für die ersten Mannschaften da sein, sondern von der gesamten Abteilung genutzt werden.

(NGZ)
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