Heimat-Wissen in Dormagen Neues Konzept für die Tourist-Info Zons

Dormagen · Als „Heimat.Haus.Zons“ soll die Tourist-Info mit Hilfe von Fördermitteln des Landes so umgestaltet werden, dass sie Heimat-Wissen noch besser erlebbar macht. Der Kulturausschuss berät in einer Woche über das Konzept.

 Das schmucke Gebäude der Tourist-Information an der Schloßstraße in Zons soll noch besser genutzt werden. Das Konzept der SWD sieht die Einbindung von Wissens-Paten und Symbolfiguren für sieben Themenfelder vor, die in der Altstadt noch sichtbarer werden sollen.

Das schmucke Gebäude der Tourist-Information an der Schloßstraße in Zons soll noch besser genutzt werden. Das Konzept der SWD sieht die Einbindung von Wissens-Paten und Symbolfiguren für sieben Themenfelder vor, die in der Altstadt noch sichtbarer werden sollen.

Foto: HVV Zons

Abgestimmt mit den Zonser Vereinen und dem Heimatministerium des Landes, soll das neue Konzept für die Tourist-Information an der Schloßstraße 2–4 in Zons mehr Heimat-Wissen vermitteln und die Nutzung des schmucken Hauses verbessern. Wie Michael Bison, Geschätfsführer der Stadtmarketing- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft Dormagen (SWD), im Stadtrat erläuterte, ist „Zons der Tourismus-Magnet in Dormagen“. Dort können Geschichte und Brauchtum – aufgeteilt in sieben Themenfelder – mit multimedialen Hilfsmitteln besonders gut vermittelt werden. Nach der Kurzvorstellung des neuen Konzeptes zum „Heimat.Haus.Zons“ verwies der Stadtrat die Beratung einstimmig in den Kulturausschuss, der am Donnerstag, 14. November, um 17.30 Uhr im Ratssaal beginnt.

Dort wird Michael Bison die Überlegungen und Pläne noch ausführlicher darstellen. Das Ziel ist es, eine Landesförderung zu erhalten, um das der Stadtbad- und Verkehrsgesellschaft Dormagen gehörende Haus mit der Tourist-Info umbauen zu können. Der maximale Eigenanteil der Stadt Dormagen an den Gesamtkosten von bis zu 1,6 Millionen Euro soll dabei bei 640.000 Euro – auf zwei Jahre gestreckt – liegen und ist abhängig von der Höhe der Landesförderung. Der Beginn der Umsetzung könnte Mitte 2020 sein. Eingereicht hatte den Antrag zum „Heimat.Haus.Zons“ CDU-Ratsherr Karl Kress kurzfristig, aber noch rechtzeitig: „Damit haben wir viele gute Möglichkeiten, Zons noch besser zu präsentieren“, sagte Kress, der auch als Vorsitzender der Kultur- und Heimatfreunde Zons in die Überlegungen mit eingebunden war.

„Durch das Gesamtkonzept haben wir die Chance, alle Bereiche zu verbessern, die Immobilie zu optimieren, das Heimatwissen erlebbar zu machen und den Treffpunkt für die Vereine und Gruppen nach einem Umbau schöner zu gestalten“, fasste Bison die Anforderungen zusammen, schließlich sei außer der Tourist-Info selbst der „Rest der Immobilie etwas unternutzt“.

 Die Zonser Garnison wird Pate für Ritter und Mittelalter.

Die Zonser Garnison wird Pate für Ritter und Mittelalter.

Foto: Tobias Nettekoven

Zwei Rundgänge durch Zons, die auch virtuell angezeigt werden, sollen Geschichte und auch Anekdoten sichtbar machen. Dabei wird an Info-Stelen und Erlebnisstationen gedacht. Das Heimatwissen soll in sieben Bereichen an die Besucher gebracht werden, wobei eine immer wieder auftauchende Symbolfigur und Wissens-Paten für Wiedererkennungswert und „Betreuung“ sorgen sollen. So sollen „Geschichte & Anekdoten“ von der Figur des Nachtwächters symbolisiert und betreut werden. Den Bereich „Ritter, Burg & Mittelalter“ übernimmt die Figur des Ritters, der Wissens-Pate ist die Zonser Garnison. Weitere Themenfamilien und ihre Symbolfiguren: „Handwerk & bürgerliches Leben“ (Müllerin), „Stadtgründung & Zoll“ (Saarwerden, betreut von den Kultur- und Heimatfreunden Zons), „Rhein, Deich & Natur“ (Treidelmann), „Reisen, Pilgern & Gastronomie“ (Wirtin) sowie „Bräuche, Traditionen & Kultur“ (Schützenjunge).

 Der Zonser Nachtwächter Hermann Kienle im Juddeturm.

Der Zonser Nachtwächter Hermann Kienle im Juddeturm.

Foto: hans jazyk

Das zunächst einmal auf Zons beschränkte Projekt könnte sich im Erfolgsfall auch als „Blaupause“ für andere Stadtteile eignen, zum Beispiel für die Römer in Dormagen-Mitte. Grundsätzlich befürworteten die Politiker dieses Projekt, SPD-Fraktionschef Andreas Behncke regte einen politischen Beirat an, um das Projekt zu begleiten. CDU-Chef Kai Weber regte an, über einen Beirat im Kulturausschuss zu entscheiden. Grünen-Fraktionsvorsitzender Tim Wallraff, der lobte, dass Geld in ein denkmalschutzwürdiges Haus fließen soll, gab zu bedenken, dass bei einer Teil-Nutzung des Kräutergartens für ein Café „der bisherige Charakter eines Ortes der Ruhe verloren“ ginge.

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