Dormagen "Headhunter" soll neuen Beigeordneten suchen

Dormagen · Ulrich Cyprian, Erster Beigeordneter und Kämmerer der Stadt Dormagen wechselt im März als Kämmerer nach Krefeld. Und bringt Dormagen in Verlegenheit: Die Stadt braucht einen neuen zweiten Mann oder eine Frau hinter dem Bürgermeister. Die Stelle muss jetzt ausgeschrieben werden. Das ist gesetzlich so vorgesehen.

 Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann setzt auf eine starke Kraft als Beigeirdneten an seiner Seite. Ein erfahrener Berater soll sich umschauen.

Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann setzt auf eine starke Kraft als Beigeirdneten an seiner Seite. Ein erfahrener Berater soll sich umschauen.

Foto: NGZ

Doch diesmal will Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann kein Risiko einer Störung oder frühzeitigen öffentlichen Bewertung der Kandidaten eingehen. Hoffmann in der Sitzung des Stadtrates: "Die Verwaltung hält es für zweckmäßig sich bei der Auswahl der Bewerber/innen von einem externen Personalentwickler unterstützen zu lassen." Dormagen folgt damit wohl dem Beispiel Krefelds bei der Kämmerer-Suche: Ulrich Cyprian war in einem äußerst verschwiegenen Verfahren ausgewählt und vorgeschlagen worden.

Der Personalvermittler soll laut Hoffmann gut 30 000 Euro kosten. Hinzu kommen die Kosten der Ausschreibung. Insgesamt sollen für dieses Verfahren 54 000 Euro bereit gestellt werden. Hoffmann: Der Betrag ist gedeckt durch Mehreinnahmen bei der Gewerbesteuer." Zu den Aufgabengebieten sollen der Service Finanzen und die wirtschaftlichen Beteiligungen der Stadt zählen. Darüber hinaus soll der oder die neue Wahlbeamte die Dienst- und Fachaufsicht über die Bereiche Jugend, Soziales, Kultur und Sport (Dezernat IIa) übertragen werden. Voraussetzung für die Stelle ist die Befähigung zum Richteramt oder zum höheren Verwaltungsdienst. Das gilt auch in disem Fall: Dass der Bürgermeister Volljurist ist, ändert nichts an der Voraussetzung für den Beigeordneten.

Der Stadtrat stimmte diesem Weg der Beigeordneten-Suche mit Mehrheit zu.

Für die Gegner forderte Zentrums-Fraktionschef Hans-Joachim Woitzik allerdings, auf die Stelle ganz zu verzichten. "Mit zwei neuen Dezernenten hat die Stadt genügend Spitzen-Personal." Und er erinnerte an die Vorbereitung zu einem Bürgerbegehren gegen eine Beigeordnetenstelle. Er musste sich allerdings von Hoffmann belehren lassen, dass die Gemeindeordnung für Städte wie Dormagen zwingend einen Ersten Beigeordneten vorsieht. Im übrigen handele es sich nicht um eine neue Stelle, die Cyprian-Position werde neu besetzt.

(NGZ)
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