Dormagen Händler bieten ausgefallene Waren an

Dormagen · Beim 14. Kunsthandwerkermarkt im Knechtstedener Kulturhof standen Produkte im Vordergrund, die durch die Liebe zum Detail überzeugten. Besucher kamen auch von weither angereist.

 Wer auf der Suche nach einem besonderen Geschenk war, der wurde am Wochenende in Knechtsteden durchaus fündig.

Wer auf der Suche nach einem besonderen Geschenk war, der wurde am Wochenende in Knechtsteden durchaus fündig.

Foto: Bernd Rosenbaum

Handtasche, Portemonnaie und Lavendelseife: Doris Schenk ist mit ihrer "Ausbeute" nach dem Marktbummel glücklich. "Es gefällt mir noch besser als im vergangenen Jahr", meint Schenk, die aus Castrop-Rauxel angereist ist. 30 neue Aussteller präsentierte Veranstalterin Ute Godyla am Wochenende auf der mittlerweile 14. Auflage des Kunsthandwerkermarktes im Kulturhof Knechtsteden. "Wir werden weiterempfohlen, oder ich sehe Händler auf anderen Märkten, die mir gefallen", erklärt sie ihre Auswahl. Ideenreich und anspruchsvoll sind die Angebote. Sie reichen von Handpuppen und individueller Kleidung über Möbel und Keramik bis hin zu Papierkunst, Schmuck, dem Stiftemacher und der Seifensiederin, die an ihrem Stand verspricht, dass ihre Waren "alle ohne Tiere" seien.

Daniela Exner-Groß aus Waldbröl verarbeitet vegane Seife zu wahren Schmuckstücken. Zum Gebrauch sind ihre Seifen, auf die sie Motive prägt oder ritzt, fast zu schade. "Bis es so aussieht, vergehen zehn Jahre", verweist Exner-Groß auf ihre Erfahrung. Ihr Eindruck von der Premiere in Knechtsteden: "Das Ambiente ist toll, die Resonanz am Samstag aber mager." Tatsächlich ist die Besucherschar am Samstagnachmittag überschaubar, dafür kommt die Schönheit des Kulturhofs als Veranstaltungsort zur Geltung. Auf der Wiese vor dem Bullenstall liegen Besucher im Gras, der Gastronomie-Bereich vor dem Heuhotel gestattet eine Ruhepause. So soll es auch bleiben, sagt Ute Godyla: "Wir haben 80 Aussteller hier. Mehr Plätze vergebe ich nicht, denn man soll sich hier wohlfühlen."

Das tut Rainer Kleinau, der hübsche Kästchen mit Florentinerpapier beklebt und extravagante Tropfen wie Ingwer-Hibiskus-Likör kreiert. Er fühle sich sehr wohl in Knechtsteden, "wir werden gut betreut". Nebenan ist Sandys Tauschbar geöffnet. Dort werden Kräutertinkturen und Aufstriche nicht nur verkauft, sondern auch eingetauscht. Apfelsaft gegen Marmelade zum Beispiel. "Wir müssen uns viel mehr auf unsere Talente besinnen und darauf, wie früher die Natur für uns zu nutzen", sagt Sandy, die sich mit ihrer politisch motivierten Idee der Tauschbar gegen den Materialismus stemmt. Viele originelle Stände laden in Knechtsteden dazu ein, mit den Besitzern ins Gespräch zu kommen. Heino Landwehr aus Senden etwa macht aus alten Fachwerkbalken Skulpturen für Haus und Garten. Je mehr Geschichte der Balken habe, umso besser, erzählt er: "Die Kunden mögen das, wenn im Balken das Zimmermannszeichen oder Zapfenlöcher zu erkennen sind." Um Geschichte drehte sich auch die Klosterführung. 22 Interessierte ließen sich von Manfred Stefer Klosteranlage und Basilika erklären. "Die Führung werden wir auch beim nächsten Markt wieder anbieten", kündigt Godyla an.

(NGZ)
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