Selbsthilfetag in Dormagen Selbsthilfegruppen zeigen, was sie können

Dormagen · Der Selbsthilfetag bot ein buntes Programm, etwa Vorträge und Informationsstände – auch zum Schwerpunktthema Diabetes.

Das Thema Diabetes stand im Mittelpunkt beim 18. Selbsthilfetag des Rhein-Kreises Neuss auf dem Platz vor dem Historischen Rathaus in Dormagen. Bundestagsmitglied Hermann Gröhe hatte nicht gezögert, die Schirmherrschaft zu übernehmen und eröffnete mit Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und Dormagens Bürgermeister Erik Lierenfeld die Veranstaltung. Gemeinsam beleuchteten sie die unterschiedlichen Aspekte der Unterstützung, die kranken Menschen oder Menschen mit Behinderung im Kreis, aber auch in Dormagen, angeboten wird.

„Wichtig ist vor allem Selbsthilfe auf Augenhöhe“, zog Renate Gähl, Ärztin im Kreisgesundheitsamt und schon zum 18. Mal Mitorganisatorin, ihr Fazit. „Wir sind immer dafür, dass die Unterstützung gesichert ist.“ Sie erinnere sich noch daran, wie Petrauschke in seiner damaligen Funktion als Sozialdezernent dafür einen Etat etablierte – aus anfangs 5000 Mark sind heute 9000 Euro geworden. „Der Kreis unterstützt die Selbsthilfe schon sehr lange finanziell oder durch Fortbildungen und andere Angebote“, so Gähl.

Für die Besucher wurde ein buntes Programm geboten: Auf der Bühne gab es, moderiert von Birgit Wilms, verschiedene Vorträge. Zum Beispiel erklärte Till Hasenberg, ob man Diabetes durch eine Operation beeinflussen kann und zeigte die Chancen und Grenzen der Adipositaschirurgie auf. Übergewicht sei ein enorner Risikofaktor, um an Diabetes zu erkranken. Wie Stress und Diabetes zusammenhängen, erläuterte Hans-Ulrich Sappok von der Mind Body Medizin Düsseldorf. Aber es ging auch um korrektes Blutzuckermessen oder um Mobilisations- und Rückentraining.

Und auch an den Ständen gab es allerhand zu erleben: So war die Diabetes-Selbsthilfegruppe Dormagen mit einem Diabetes-Mobil vor Ort und bot kostenlose Blutzucker-Checks an. In einer Koch-Show erhielten die Gäste Tipps zum Kochen für Diabetiker; außerdem wurden Nudelgerichte und gesunde Snacks angeboten. Die TSV Bayer Dormagen-Gesundheits-GmbH stellte ihr Testsystem zum Messen von Körperfett- und Muskelanteilen vor. Darüber hinaus informierte der Kreissportbund über sein Programm zum Gesundheitssport. Insgesamt 16 Infostände waren bei dem Selbsthilfetag vor Ort, die unter anderem über Alzheimer, Behinderung und Inklusion, Burnout, Diabetes bei Kindern und Erwachsenen, Krebserkrankungen, Osteoporose, Schlafstörungen, Schmerzsyndrom, Stottern, Skoliose und chronische Schmerzen informierten. Für musikalische Unterhaltung sorgte die Band „Black Remains“.

Nicht nur die Besucher kamen ins Gespräch, auch die Selbsthilfegruppen nutzten den Tag zum Austausch. So hatte Sven-Holger Scharte vom Sarkoidose-Netzwerk den Gedanken etabliert, ein Netzwerk der existierenden Selbsthilfegruppen zu bilden. „Viele haben mehr als ein Thema, das sie beschäftigt“, erklärte er. „Unser Treffpunkt ist bei der Awo in Dormagen. Dort haben wir genügend Platz.“

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