Dormagen Gute Etat-Note für Dormagen

Dormagen · Dormagens finanzielle Situation ist besser als die vergleichbarer Kommunen. Das ist das Ergebnis einer Studie, die die IHK Mittlerer Niederrhein in Auftrag gegeben hat. Auch der Kämmerer hält die Probleme für beherrschbar.

Dormagen: Gute Etat-Note für Dormagen
Foto: Jazyk, Hans

Wenn Kämmerer Kai Uffelmann die finanzielle Situation der Stadt Dormagen beschreibt, enden seine Sätze oft mit einem "aber". Das ist etwa der Fall, wenn er Stellung nimmt zu einer Studie, die das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) im Auftrag der IHK Mittlerer Niederrhein erstellt hat. Darin hat das RWI in einem interkommunalen Vergleich die Haushaltszahlen der Städte in der Region durchleuchtet – mit einem erfreulichen Ergebnis für Dormagen.

 Während der Winterdienst von den Technischen Betrieben wahrgenommen wird, kümmert sich die SVGD um den Verkehr. Auch über Neustrukturierung der Betriebe des Konzerns Stadt denkt die Verwaltung nach.

Während der Winterdienst von den Technischen Betrieben wahrgenommen wird, kümmert sich die SVGD um den Verkehr. Auch über Neustrukturierung der Betriebe des Konzerns Stadt denkt die Verwaltung nach.

Foto: h. jazyk

Erheblicher Konsolidierungsdruck

"Trotz des erheblichen Konsolidierungsdrucks sind die Haushaltsprobleme Dormagens noch beherrschbar", schreiben die Autoren der Studie, Rainer Kambeck und Hermann Rappen. Der Aufwandsdeckungsgrad – eine Finanzkennzahl, die das Verhältnis von Aufwand und Ertrag erklärt – sei in Dormagen zwei Prozentpunkte höher als beim Median der Vergleichsgruppe. Und damit auch besser. Die Fehlbetragsquote sei zudem deutlich niedriger und das Jahresergebnis entwickele sich positiver als in der Vergleichsgruppe: darunter Grevenbroich, Moers, Recklinghausen oder Velbert.

Im Grunde genommen stimmt Kämmerer Uffelmann der Einschätzung der Wirtschaftsforscher zu. "Es wird eine große Kraftanstrengung, aber die Aufgabe ist lösbar", sagt er. Andere Kommunen in der Größenklasse von Dormagen hätten oftmals ein doppelt so hohes Defizit. Dennoch müssten Erträge generiert werden, um den Ausgleich von Ertrag und Aufwand im Jahr 2024 zu erreichen, der dann gesetzlich vorgeschrieben ist.

Einfacher wird die Situation nicht. Der Konsolidierungsdruck wird in Dormagen zudem steigen, weil die Zuwendungen im Rahmen des kommunalen Finanzausgleichs neu geordnet werden. Im Rahmen des Haushaltssicherungskonzepts wird außerdem über einen Umbau des Konzerns Stadt nachgedacht. "Wir prüfen auch die Konzernstruktur", bestätigt Uffelmann. So wird auch darüber nachgedacht, die Struktur noch weiter aufzugliedern. Derzeit arbeiten die einzelnen Fachbereiche an einer Situationsanalyse. In diesem Zusammenhang werde auch über den effizienteren Einsatz des Personals oder auch eine Reduzierung über Fluktuation nachgedacht. "Ein Pauschalrezept", so der Kämmerer, "gibt es aber nicht."

Dass die Lage in vielen Kommunen schwierig ist, daraus machen auch die RWI-Experten keinen Hehl. Als Gründe für die eskalierte Situation der Kommunalhaushalte innerhalb des vergangenen Jahrzehnts führt Rainer Kambeck die Entwicklung der komsumptiven Ausgaben an, die in den Städten am Mittleren Niederrhein im Vergleich zu den Vergleichsgemeinden überdurchschnittlich gewachsen seien.

(NGZ)
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