Zukunftsprojekt in Dormagen Das Malteserstift baut die Junge Pflege aus

Hackenbroich · In einem Erweiterungbau werden 21 neue Wohnungen entstehen. Zehn davon sind für junge, elf für ältere Menschen vorgesehen.

 Spatenstich am Malteserstift mit (v.l.) Norbert Rath, Barbara Caron, Peter Stelten, Hans Sturm,  Roland Niles.

Spatenstich am Malteserstift mit (v.l.) Norbert Rath, Barbara Caron, Peter Stelten, Hans Sturm,  Roland Niles.

Foto: Woitschuetzke,Andreas (woi)

Wer Pflegebedürftigkeit mit älteren Menschen gleichsetzt, springt zu kurz. Auch junge Leute können aufgrund von Erkrankungen, Unfällen oder Behinderungen auf Unterstützung angewiesen sein. Und auch sie sehnen sich nach einem persönlichen und angenehmen Wohnraum. Das Malteserstift St. Katharina an der Dr.-Geldmacher-Straße in Hackenbroich trägt dem bereits seit einigen Jahren Rechnung. Bei der Inbetriebnahme 2011 und der Segnung durch den damaligen Weihbischof und heutigen Kölner Kardinal und Erzbischof Rainer Maria Woelki wurden zwölf Einzelzimmer für junge Pflegebedürftige angeboten, die schnell belegt waren. Das Stift St. Katharina war damals die erste Malteser-Einrichtung überhaupt mit diesem Schwerpunkt. Jetzt wird dieses Projekt erweitert. Am Montag war Grundsteinlegung zu einem Neubau, in dem noch zehn Wohnungen für junge Pflegebedürftige ambulant untergebracht werden. Darüber hinaus werden elf Appartements mit Service für noch recht selbständige Senioren eingerichtet.

Insgesamt gibt es künftig im Malteserstift, das von Barbara Caron geleitet wird, 27 Plätze im Schwerpunktbereich Junge Pflege und 45 Wohnungen im Wohnen mit Service für Senioren. Hinzu kommen 68 vollstationäre Pflegeplätze und acht Plätze für Kurzzeitpflege. Der Neubau soll Ende Mai 2019 fertig sein. „Vielleicht können wir im Februar schon Richtfest feiern“, sagte Roland Niles, Geschäftsführer der Malteser Rhein-Ruhr gGmbH. Er und auch Norbert Rath, technischer Leiter von Investor und Bauherr Conesta Projekt Dormagen GmbH&Co. KG aus Köln, lobten die Unterstützung durch die Stadt Dormagen und den Rhein-Kreis. Die Baugenehmigung habe nach gerade mal zwei Monaten vorgelegen, das sei außergewöhnlich schnell, berichtete Rath. Dormagens stellvertretender Bürgermeister Hans Sturm freute sich, miterleben zu können, wie sich sein Heimatstadtteil Hackenbroich weiterentwickle und verbessere und urteilte: „Pflege ist eines der wichtigsten Zukunftsthemen unserer Gesellschaft.“ Auch Pastor Peter Stelten als Vertreter der katholischen Kirchengemeinde begrüßte die neuen Angebote.

Das Junge Wohnen sei eine im Rhein-Kreis Neuss bisher einmalige ambulante Wohnform, informierte Malteser-Sprecherin Olga Jabs. Die zehn neuen Plätze seien im Gegensatz zu den schon vorhandenen vor allem für Bewohner gedacht, die vergleichsweise wenig Unterstützung benötigten. Die jeweiligen Appartements sind ungefähr 30 Quadratmeter groß und sind mit einem barrierefreien Bad, Küchenzeile und Balkon oder Terrasse ausgestattet. Darüber hinaus ist ein großer Aufenthaltsraum mit Küche eingeplant, wo die jungen Mieter Zeit miteinander verbringen können. Dahinter steht die Überzeugung, dass sie durch den Kontakt zu Gleichaltrigen leichter Anschluss finden und auch Freizeit zusammen verbringen können. „Oft fällt es jungen pflegebedürftigen Menschen schwer, ihren Alltag zu strukturieren und ansprechend zu gestalten“, weiß Barbara Caron. Eine Fachkraft werde sie dabei unterstützen.

Für Ausflüge und Einkaufsfahrten können die Bewohner einen Bus benutzen, der zum Malteserstift St. Katharina gehört.

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