Großprojekt in Dormagen Streit um Silbersee nimmt kein Ende

Dormagen · Bündnis 90/Die Grünen stellen jetzt für den Kreisausschuss Anfrage zur Altlastensituation an den Landrat. Der BUND zweifelt an, das die IHK bei der Auswahl von Flächen Umweltaspekte berücksichtigt hat.

 Klarheit über die Höhe der Belastung des Silbersees mit Arsen, Zink, Quecksilber und Cadmium wollen jetzt Bündnis 90/Die Grünen.

Klarheit über die Höhe der Belastung des Silbersees mit Arsen, Zink, Quecksilber und Cadmium wollen jetzt Bündnis 90/Die Grünen.

Foto: Berns, Lothar (lber)

Die Flächen für das Entwicklungsgebiet Silbersee sind seit geraumer Zeit für eine gewerbliche Nachnutzung im Blick. Aber aus planungsfachlicher Sicht scheint diese Nachnutzung nicht so leicht zu sein, wie sich dies große Teile von Verwaltung, Politik und Wirtschaft vorstellen. Verkehrsplanerisch wird um die Realisierbarkeit der A57-Anschlussstelle Delrath gerungen, und was den Naturschutz betrifft, stellen seltene Arten die Planer vor Herausforderungen. Jetzt hakt auch noch die Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen kritisch nach und hat zum nächsten Kreistagsausschuss am 9. Dezember eine Anfrage an den Landrat zur Altlastensituation am Silbersee gestellt.

„Wir erwarten Klarheit und Transparenz bezüglich der Schadstoffbelastung auf dem Entwicklungsgebiet Silbersee. Diese ist für uns eine notwendige Voraussetzung im Hinblick auf eine etwaige Nachnutzung als neues und hoffentlich nachhaltiges Gewerbegebiet“, so Fraktionsvorsitzender Simon Rock. „Wir möchten verbindlich wissen, wie hoch die Belastungen an Arsen, Zink, Quecksilber und Cadmium im Bereich des Silbersees und auf dem Gelände der ehemaligen Zinkhütte aktuell sind und ob aktuell und zukünftig eine darauf zurückzuführende Gefährdung für das Grundwasser und den Rhein definitiv ausgeschlossen werden kann“, so Markert. Immer wieder hätten ältere Gutachten Hinweise auf hohe Schadstoffbelastungen gegeben, nachdem die Hütte den Betrieb bereits in den 70er Jahren eingestellt gehabt habe.

Für den BUND stellen sich die Verfahren rund um das Thema Silbersee in Bezug auf die Umweltbelange diffus und intransparent dar. Er zweifelt an, dass die Umweltaspekte von Seiten der IHK bei der Auswahl von Flächen für logistische und hafenaffine Nutzungen überhaupt in die Waagschale geworfen worden seien, da der Fokus den Zielen der IHK entsprechend ausschließlich auf die wirtschaftliche Nutzbarkeit von Flächen gelegt werde.

Unterstützung erfährt die Entwicklung des Silbersees durch Ratsherr Michael Conrad und die CDU Dormagen. Conrad sagt: „Wir sind weiter verlässlicher Partner der Wirtschaft, stehen zum Ausbau und sehen hier wie die IHK eine Riesenchance für die Region.“ René Schneider , der stellvertretende Vorsitzende des CDU-Stadtverbands ergänzt: „Die einzigartige Lage mit künftig direkter Anbindung an Straße, Wasser und Schiene ist ein sehr guter Standort. Das muss man nutzen.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort