Ehrung in Dormagen „Stimme von Zons“ erhält goldene Nadel

Zons · Für sein Jahrzehnte langes Wirken für Zons und Dormagen erhielt Harald Krumbein die goldene Ehrennadel der Stadt. Der 82-Jährige berichtet mit unverwechselbarer Stimme von Begegnungen und Ereignissen.

 Harald Krumbein (l.) bei der Feierstunde in der Tourist-Info in Zons, wo ihn Bürgermeister Erik Lierenfeld (r.) mit der goldenen Ehrennadel der Stadt auszeichnete, Landrat Hans-Jürgen Petrauschke (2.v.r.) und SWD-Geschäftsführer Michael Bison gratulierten.

Harald Krumbein (l.) bei der Feierstunde in der Tourist-Info in Zons, wo ihn Bürgermeister Erik Lierenfeld (r.) mit der goldenen Ehrennadel der Stadt auszeichnete, Landrat Hans-Jürgen Petrauschke (2.v.r.) und SWD-Geschäftsführer Michael Bison gratulierten.

Foto: Carina Wernig

Er hat viel zu erzählen – und das stets mit einer tiefen, wohltemperierten, ausdrucksstarken Stimme: Harald Krumbein, der ausgebildeter Rundfunksprecher war, und als „Stimme von Zons“ nicht nur seit 16 Jahren den Besuchern der „Lebenden Krippe“, sondern auch seit vielen Jahren Touristengruppen und Heimatfreunden so manche schöne Stunde beschert hat. Da er angekündigt hat, in Zukunft deutlich kürzer treten zu wollen, bereiteten ihm die Stadt und die Stadtmarketing- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft Dormagen (SWD) mit einer Feierstunde in der Tourist-Info in Zons einen Empfang, bei dem Bürgermeister Erik Lierenfeld Harald Krumbein (82) mit der goldenen Ehrennadel der Stadt auszeichnete.

Eine Wertschätzung kulinarischer Art hatte Christel Weinel von der „Schlossdestille“ vorbereitet: Sie hatte ein großes Erdbeerkuchen-Herz für Harald Krumbein gefertigt. „Ich freue mich sehr, dass so viele zu dieser Feierstunde erschienen sind“, sagte Harald Krumbein: „Ich habe alle ins Herz geschlossen, mit denen ich gearbeitet habe.“

Auf dieses lange Engagement Krumbeins ging Bürgermeister Erik Lierenfeld in seiner Laudatio ein: „Er setzt sich schon seit Jahrzehnten für seine Heimatstadt ein wie kein Zweiter.“ Und das für seine „doppelte Heimatstadt“ Zons und Dormagen. 1937 in Wernigerode im Harz geboren, und im Münsterland aufgewachsen, ist Krumbein 1960 als Hobby-Schauspieler und Pantomine in die Spielschar der Freilichtbühne Zons eingetreten, wo er als erste Rolle den König im „Rumpelstilzchen“ spielte. „Bei den Märchenspielen habe ich meine leider vor zwei Jahren verstorbene Lisa kennengelernt“, sagte er. Auch hinter den Kulissen und als Vorstandsmitglied der Märchenspiele war Krumbein nicht wegzudenken. „Er gehört zum Zonser Stadtbild wie die stolze Mühle“, sagte Lierenfeld und zählte auf: Seit 1979 stellvertretender Vorsitzender des Heimat- und Verkehrsvereins Zons, seit über 40 Jahren Nachtwächter auf Rundgängen durch Zons, Vize-Vorsitzender beim Förderverein Denkmalschutz und seit genau 25 Jahren Mitglied bei den Kultur- und Heimatfreunden der Stadt Zons, wo er ebenfalls ein Aktivposten ist.

Eine „Sternstunde“ erlebte Harald Krumbein am 9. November 1989, als er im Deutschlandfunk um 20.01 Uhr als „verantwortlicher Redakteur vom Dienst“ die Nachricht vom Berliner Mauerfall vorlesen durfte: „Ich habe die Meldung erst kurz vorher erhalten und sie kurz für einen Scherz der Kollegen gehalten“, erzählte der 82-Jährige. In interfraktioneller Zusammenarbeit spielten Karl Kress (CDU), Vorsitzender des Kulturausschusses und der Kultur- und Heimatfreunde Zons, und Andreas Behncke, SPD-Fraktionsvorsitzender und Zonser Awo-Vorsitzender, die Aufnahme dieser Nachricht von 1989 gemeinsam vor.

Auch Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, die Vize-Bürgermeister Hans Sturm und Michael Dries, Ehrenbürger Heinz Hilgers, SWD-Geschäftsführer Michael Bison und weitere Weggefährten gratulierten – ebenso der Erste Beigeordnete Robert Krumbein, der sich sehr über die „familiäre Ehrung“ freute.

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