Dormagen Gohrer gründen Initiative gegen Konverter

Dormagen · Am Donnerstagabend hat sich in Gohr die Bürgerinitiative "Contra Konverter in Gohr, Broich und Umgebung" gegründet. 74 Gohrer und Broicher wollen den Widerstand gegen den Stromkonverter-Standort organisieren.

 Moderator Heinz Kemper erläutert den Mitstreitern der Bürgerinitiative "Contra Konverter in Gohr, Broich und Umgebung" die Planung. Die Mitglieder setzen sich aktiv dafür ein, dass der Stromkonverter nicht in ihr Gebiet kommt.

Moderator Heinz Kemper erläutert den Mitstreitern der Bürgerinitiative "Contra Konverter in Gohr, Broich und Umgebung" die Planung. Die Mitglieder setzen sich aktiv dafür ein, dass der Stromkonverter nicht in ihr Gebiet kommt.

Foto: L. Hammer

Der Widerstand gegen den Stromkonverter auf Gohrer Gebiet wächst. Bei der gut besuchten Bürgerversammlung vor zehn Tagen im Gohrer Landgasthaus meldeten sich von den knapp 400 etwa 50 Teilnehmer, die an der Mitwirkung in einer Bürgerinitiative gegen die Aufstellung eines Konverters in Gohr Interesse zeigten. Zur jetzt vollzogenen Gründung der Bürgerinitiative "Contra Konverter in Gohr, Broich und Umgebung" waren an gleicher Stelle bereits 74 Bürger präsent, die aktiv Widerstand gegen die Pläne des Netzbetreibers Amprion leisten wollen.

"Unser Ziel ist es, nicht nur einen Konverter in Gohr und Broich zu verhindern", sagt Felix Bracher von der bei dem Treffen gebildeten Arbeitsgruppe Presse und Öffentlichkeitsarbeit. Der Initiative gehe es vielmehr grundsätzlich darum, dass ein Konverter "in eine Position kommt, die möglichst weit von jeder Wohnbebauung entfernt ist", so Bracher. Es geht aus seiner Sicht nicht an, "die Planung ausschließlich unter wirtschaftlichen Kriterien zu betreiben, wie es Amprion derzeit tut", erläutert Felix Bracher die grundsätzliche Ausrichtung der Initiative. Diese Auffassung deckt sich mit den Äußerungen von Bürgermeister Erik Lierenfeld, der in der Vorwoche bei der Bürgerversammlung gesagt hatte: "Der Konverter muss dorthin, wo er am weitesten weg von den Menschen ist." Seine Forderung an Amprion rief viel Beifall bei der Versammlung hervor: "Die Menschen gehen vor wirtschaftlichen Interessen."

Die Bürgerinitiative beschäftigte sich jetzt vor allem mit Organisatorischem und rief acht Arbeitsgruppen ins Leben. Für die AG Leitung und Organisation ist Willi Becker zuständig, der damit zugleich Sprecher der Initiative ist. Um Infostände und die bald anlaufende Unterschriftensammlung kümmern sich Torsten Stawinski und Hans-Hermann Berning. Fürs Internet und die sozialen Medien ist die AG um Christian Wünsche zuständig. Willi Feiser ist Ansprechpartner für den Bereich Umwelt, Landwirtschaft und Naturschutz. André Raßlenberg leitet die Gruppe, die die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit übernimmt, während Bettina Friederici für die AG Handwerk, Kunst und Aktion verantwortlich ist. Noch vakant ist die Sprecher-Position für die wichtige Arbeitsgruppe Recht, Verwaltung und Parteien.

Bereits in Kürze anlaufen sollen die Unterschriftensammlung und die Aufstellung von Info-Ständen. In Gohr und Broich will die Bürgerinitiative Unterschriften nur beim "Klinkenputzen" an den Haustüren sammeln. "Hierfür gibt es bereits 17 Teams, die Gohr und Broich unter sich ,aufgeteilt' haben", sagt Felix Bracher. Die Infostände sollen nicht zuletzt auch in den Nachbarorten Neukirchen, Ückerath und Straberg zum Zuge kommen, "vielleicht auch in Teilen Nievenheims", wie Bracher deutlich macht. Auch in den Rommerskirchener Ortsteilen Evinghoven und Ramrath will die Initiative Flagge zeigen.

Über 400 Unterschriften hat sie bereits gesammelt, angesichts von 2000 Einwohnern in Gohr und Broich sind Bracher und seine Mitstreiter optimistisch, auf bis zu 1500 Unterschriften kommen zu können. Finanziert werden soll die Arbeit der Initiative durch Spenden, bei ihrer Gründung erbrachte eine Sammlung 250 Euro. Erhalten bleiben wird der Bürgerinitiative "Contra Konverter" auch Heinz Kemper, der die Bürgerversammlung ebenso wie die Gründung der Initiative moderierte. Da er zeitlich stark in Anspruch genommen ist, will er einstweilen jedoch etwas kürzer treten. Immerhin ist er in drei Wochen beim Schützenfest Gohrer König.

(S.M.)
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