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Dormagen Gift: Stadt warnt Hundebesitzer

Dormagen · Ein Rheinfelder Landwirt hat auf seinem Feld so genannten Giftweizen ausgestreut. Der Wirkstoff Zinkphosphid dient der Mäusebekämpfung. Hundebesitzer sollten den Bereich In den Benden mit ihren Tieren meiden.

Hundebesitzer sollten ihre Tiere in Rheinfeld nicht frei laufen lassen. Im Bereich In den Benden hat ein Landwirt giftigen Weizen auf seine Äcker aufgebracht.

Hundebesitzer sollten ihre Tiere in Rheinfeld nicht frei laufen lassen. Im Bereich In den Benden hat ein Landwirt giftigen Weizen auf seine Äcker aufgebracht.

Foto: rm-

Die rosa gefärbten Weizenkörner sehen harmlos aus, doch sie enthalten einen tödlichen Stoff: Zinkphosphid. Ein Rheinfelder Landwirt hat im Bereich der Straße In den Benden so genannten Giftweizen auf sein Feld gestreut. Das Ordnungsamt warnt Hundehalter davor, ihre Tiere auf den Äckern entlang des Weges laufen zu lassen. "Giftweizen dient als Fraßköder unter anderem der Mäusebekämpfung", erklärt Annette Kern vom Kreisveterinäramt. Besonders gefährdet sei aber Federwild.

So sieht der ausgestreute Giftweizen aus.

So sieht der ausgestreute Giftweizen aus.

Foto: Stadt Dormagen

Giftweizen, der zu den so genannten Rodentiziden gehört, darf nicht oberirdisch verwendet werden, sondern muss in die Mäuselöcher eingebracht werden. Dazu dient eine so genannte Legeflinte. Mittels eines Auslösers fallen fünf Körner aus einem Rohr in das Mauseloch. Diese Vorgehensweise wurde in Rheinfeld nicht angewendet. Nach Angaben der Stadt Dormagen hat das Ordnungsamt sofort das Kreisveterinäramt und den Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer verständigt.

Der betroffene Landwirt wurde aufgefordert, den Giftweizen zu entfernen. Er muss mit scharfen Konsequenzen und einem Bußgeld rechnen. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit könnte dieses auf bis zu 50.000 Euro bemessen, wenn ein Landwirt den Giftweizen unverdeckt ausbringt. "Wir lassen uns Proben des Stoffes schicken", erklärt der Sprecher der Landwirtschaftskammer NRW, Bernhard Rüb. Außerdem droht dem Landwirt der Abzug von Fördermitteln.

Der Verkauf von Giftweizen ist nach Paragraph 3 der Chemikalien-Verbotsordnung streng reglementiert. Der Käufer muss 18 Jahre alt sein und eine Kopie seines Personalausweises vorlegen.

"Die Stadt wurde durch einen Hundebesitzer auf den Giftweizen aufmerksam", sagt Harald Schlimgen. Der Stadtpressesprecher betont, dass das Ordnungsamt umgehend reagiert hätte. "Die Kollegen haben sich die Situation vor Ort angesehen und sind mit dem betroffenen Landwirt in Kontakt getreten", so Schlimgen. Das Ordnungsamt werden wieder informieren, sobald die Gefahrenquelle in Rheinfeld beseitigt ist.

Falls ein Tier versehentlich Giftweizen frisst, sollten Hundebesitzer sofort den Tierarzt konsultieren. Die Symptome sind dramatisch: Erbrechen, blutiger Durchfall, speicheln und Atemnot.

Der Fall weckt bei Hunde- und Katzenbesitzern schlimme Erinnerungen: Im vergangenen Jahr waren zwei Hunde in Rheinfeld verstorben, sieben weitere wurden teils schwer verletzt. Sie waren mit dem giftigen Düngemittel Rizin in Verbindung gekommen, das auf einer Grünfläche falsch ausgebracht worden war. Bis Anfang Mai war die Fläche damals gesperrt.

(NGZ)
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