Dormagen Geschichtsverein leitet Generationswechsel ein
Dormagen · Ein Motto macht sich immer gut, wenn man Neues anpackt und Veränderungen anstehen. Die aktuelle Entwicklung beim Dormagener Geschichtsverein möchte Heinz Pankalla unter der Überschrift "Gelungener Generationswechsel" zusammenfassen.
Denn in der vergangenen Woche hat ihn der junge Archäologe Sascha Wichmann als Vorsitzenden abgelöst, und bis zum Ende dieses Jahres möchte Pankalla auch das Vize-Amt abgeben. "Wir brauchen einen Generationswechsel und neue Kollegen, die auch jüngere Menschen für Geschichte begeistern", sagt Pankalla, denn: "Wir schrumpfen und sind überaltert."
Dabei gibt es genug zu tun für die momentan knapp 50 Mitglieder. Daran lässt der 61-jährige ehemalige Stadtarchivar, heute für Sonderaufgaben des Verwaltungsvorstands der Stadt zuständig, trotz des Rückblicks auf 30 Jahre Vereinsleben mit vielen Erfolgen, zum Beispiel beim Denkmalschutz und der Aufarbeitung Dormagener Geschichte, keinen Zweifel.
Erst im Vorjahr erschien Band 8 der "Zeitsprünge" mit dem Titel "Frühe Zukunft" — ein Band, in dem der ehemalige Nievenheimer Amtsdirektor Johannes Sticker seine Erfahrungen in französischer Kriegsgefangenschaft schildert.
Auf der Agenda steht vor allem die römische Geschichte, die über museale Exponate und Ausstellungen hinaus lebendiger präsentiert werden soll. "Wir wollen das römische Erbe mit dem kleinen Römermuseum in St. Michael und einer neuen "Römer Live"-Gruppe greifbarer und attraktiver machen." Stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken soll auch die von Histiorikern geführte Nibelungen-Diskussion, in der Stimmen einen Teil der Saga nach Dormagen verlegen. Zu vollenden ist vor allem der momentan brachliegende Internet-Auftritt des Vereins. "Da muss dringend etwas passieren", weiß Pankalla.
Die nächste Publikation, Band 9 der "Zeitsprünge", soll dieses Jahr erscheinen. Thema: Dormagen und der Verkehr. "Es wird um Post und Postkutschenwesen, die Eisenbahn, den Rhein und die Fähren gehen", verrät Pankalla. Rückblickend auf die bisherigen acht Bände zieht er zufrieden Bilanz: "Das ist ein ganz ansehnliche Publikationsreihe für einen so kleinen Verein."
