Dormagen Genossenschaft erläutert Strategie für Horrem

Dormagen · Der demografische Wandel macht auch vor Horrem nicht halt: "Weniger, älter, bunter" wird auch hier die Einwohnerstruktur in zehn Jahren sein, wie Jürgen Schmitz vom Amt für Jugend- und Sozialförderung der Stadt jetzt bei der Interessengemeinschaft Horrem anhand umfangreichen Zahlenmaterials erläuterte.

Vor ganz neue Herausforderungen stellt dies auch die Dormagener Wohnungsbaugesellschaft. Deren Geschäftsführer Martin Klemmer und Axel Tomahogh-Seeth präsentierten den Mitgliedern der IG Horrem daher jetzt erste Grundzüge einer "integrierten Quartiersstrategie" für den Ort. Die ist noch keineswegs im Detail ausgearbeitet – was auch keinesfalls über die Köpfe der Mieter wie auch der Einwohner hinweg geschehen solle, wie die beiden Geschäftsführer versicherten.

"Erhebliche bauliche Defizite"

Alle Zukunftspläne lassen sich indes nur auf einer soliden Basis in Angriff nehmen: Diese zu schaffen, ist für die Genossenschaft denn auch erst einmal vordringlich. Bei 60 Prozent der dem Unternehmen gehörenden Häuser sind nämlich laut Martin Klemmer "erhebliche bauliche Defizite" festgestellt worden. Ein Befund, der nicht verwunderlich ist, stammt doch 44 Prozent des der Genossenschaft gehörenden Wohnungsbestands in Horrem aus den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts. Hier will die Genossenschaft als erstes ansetzen: Aufgelegt werden sollen insgesamt sechs Maßnahmenpakete, mit denen die vorhandene Substanz gesichert und schrittweise höhere Wohnstandards verwirklicht werden sollen.

Klar wurde auch, dass die Wohnungsbaugesellschaft nicht der einzige Akteur sein kann. Verbesserte nachbarschaftliche Beziehungen etwa, wie sie in der Diskussion angesprochen wurden, "können wir als Vermieter nicht aus eigener Kraft schaffen", betonte Axel Tomahogh-Seeth. Aktuelle Probleme bereitet der Leerstand von großen Wohnungen ab 70 Quadratmetern. Auch die Tatsache, dass energetische Sanierungen zu Mieterhöhungen führen werden, birgt Konfliktpotenzial: Schon jetzt sei es so, dass manch älterer Bewohner Probleme habe, die Miete zu zahlen, wie ein Diskussionsteilnehmer sagte, der einen "kleineren Mietsatz für langjährige ältere Mieter" ins Gespräch brachte.

(NGZ)
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