Dormagen Gedenkfeier und Ausstellung zur Pogromnacht

Dormagen · Die Erinnerung wachhalten, "Nie wieder!" mahnen: Das sind zwei Appelle der Gedenkfeier zur Pogromnacht. Am 9. November jährt sich zum 78. Mal die von den Nationalsozialisten bezeichnete "Kristallnacht", in der auch in Dormagen die Fensterscheiben jüdischer Geschäfte und Häuser zersplitterten. Betroffen waren mehrere Familien aus der Innenstadt, die von der SA beraubt und verhaftet wurden. Diesen Opfern ist die Gedenkfeier gewidmet, die der Partnerschaftsverein Dormagen-Kiryat Ono und das städtische Kulturbüro am Mittwoch, 9. November, um 18 Uhr auf dem jüdischen Friedhof an der Zonser Heide ausrichten. Die Gedenkfeier wird von Schülern der Realschule in Hackenbroich und des Dormagener Bettina-von-Arnim-Gymnasiums mit Wortbeiträgen mitgestaltet. Für den passenden musikalischen Rahmen sorgt der Dormagener Musiker Sven Jungbeck. Die Ansprache hält Bürgermeister Erik Lierenfeld. Heidi Ruetz und Uwe Schunder vom Partnerschaftsverein haben einen Wortbeitrag mit einem jüdischen Gebet vorbereitet.

 Charlotte Horn zeigt Zeichnungen zum Thema Pogromnacht.

Charlotte Horn zeigt Zeichnungen zum Thema Pogromnacht.

Foto: Smuda

Im Anschluss eröffnet Bürgermeister Erik Lierenfeld gegen 19 Uhr in der Zonser Tourist-Info am Schloßplatz 2-4 die Ausstellung "Die Würde des Menschen ist unantastbar". Die Rommerskirchenerin Charlotte Horn zeigt Zeichnungen, mit denen die Künstlerin das Gedenken an die oft nur in unpersönlichen Zahlen genannten Opfer wach halten und ihnen gleichsam ein Gesicht geben will. Die ausschließlich mit Graphit gezeichneten Bilder wirken sehr eindringlich und spiegeln den leidvollen Kontext der Gedemütigten und zum Tode Verurteilten in den Konzentrationslagern wider. Die Ausstellung wird bis zum 30. November in der Tourist-Info zu sehen sein.

(NGZ)
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