Gastronomie in Dormagen Aus dem „Toni“ wird das „Café an der Kö“

Dormagen · Die Hackenbroicherin Tanja Pauli eröffnet am 1. Februar ein neues Café in Dormagen und erfüllt sich damit ein großen Wunsch. Sie will auf den Spuren des legendären „Café Seitenweise“ wandeln.

 Heute in einer Woche ist Schlüsselübergabe: Dann kann Tanja Pauli starten, um sich mit dem „Café an der Kö“ einen Traum zu erfüllen.

Heute in einer Woche ist Schlüsselübergabe: Dann kann Tanja Pauli starten, um sich mit dem „Café an der Kö“ einen Traum zu erfüllen.

Foto: Klaus D. Schumilas schum

Die Silvesterfeier wird kurz ausfallen bei Familie Pauli. Denn den ersten Tag im neuen Jahr heißt es für Tanja Pauli und Mann Jörg: Weitermachen. Die Zeit ist knapp, weil die 41-Jährige am 1. Februar ein neues Café in Dormagen eröffnen will: das „Café an der Kö“. Noch bis Freitag nächster Woche, 27. Dezember, bedient Ralf Kerp im traditionsreichen „Café Toni“ seine Kunden. Dann ist nach über 14 Jahren Schluss für den 54-Jährigen. An gleicher Stelle, aber mit neuem Konzept, wagt dann Pauli den Sprung in die Selbständigkeit.

Am Eröffnungstag, einem Samstag, erfüllt sich für die gebürtige Eschweilerin der lang gehegte Traum von einem eigenen Café. Als sich die Gelegenheit bot, zögerte sie nicht lange. Es war im September, als sie aus der NGZ von der anstehenden Schließung von Café Toni erfuhr, und wusste: „Das ist meine Chance – zugreifen!“ Sie nahm Kontakt mit Ralf Kerp auf, die als erstes Kennenlernen geplante Begegnung dauerte gleich vier Stunden. Kerp, der nicht aus wirtschaftlichen Gründen aufhört, sondern schlichtweg die Nase voll von den „Reglementierungen und Gängeleien durch Vorschriften, fehlendem Personal sowie der fehlenden Unterstützung durch die Stadt“ hat, hatte noch keinen passenden Nachfolger für das besonders bei Älteren wegen des Mittagstisches beliebte Café gefunden. Beide Seiten wurden sich schnell einig, auch der Hauseigentümer war positiv gestimmt. In der Familie, die in Hackenbroich zu Hause ist, musste Tanja Pauli nicht viel Überzeugungsarbeit leisten: Ehemann Jörg, der bei Ineos beschäftigt ist, steht voll und ganz hinter den Plänen seiner Frau. Die beiden Kinder sowieso: der 15 Jahre alte Sohn und die 17-jährige Tochter jobben regelmäßig in Cafés oder Bäckerei. „Die werden mich als Aushilfen auch unterstützen, haben sie versprochen.“

Was wird die Besucher im neuen „Café an der Kö“ erwarten? Vielleicht ein zweites „Café Seitenweise“. Denn das ehemalige Kult-Café an der Kölner Straße, das von Inhaber Stephan Thönneßen vor drei Jahren geschlossen wurde (die Nachfolgerinnen hielten kein Jahr durch), ist das Vorbild von Tanja Pauli. Es ist irgendwie ihr Lieblingslokal, in dem sie selbst zwischen 2013 und 2015 als Servicekraft gearbeitet hat. „Eine tolle Zeit mit einem klasse Team“, denkt sie gerne zurück. So wird ihr „Café an der Kö“ auch eine Couch-Ecke aufweisen, es soll abendliche Lesungen und Ähnliches geben. Um die Küche kümmert sich die 41-Jährige selbst. Es wird einen täglichen wechselnden Mittagstisch geben, dazu Kuchen und Kaffee, der aus einer guten italienischen Siebträger-Maschine kommen wird. „Ein leckerer Espresso und Cappuccino sind für ein gutes Café extrem wichtig“, weiß sie.

Der Clou aber ist: Es wird zusätzlich glutenfreie Speisen geben. Denn Tanja Pauli leidet unter Zöliakie, einer Autoimmun-Erkrankung. Dabei handelt es sich um eine Überempfindlichkeit des Körpers gegen das besonders in Getreide und Getreideprodukten vorkommende Gluten. „Ich führe ein komplett glutenfreies Leben“, sagt sie. Wenn sie auswärts  Essen gehen möchte oder Kaffee und Kuchen, muss sie in Großstädte wie Köln oder Düsseldorf fahren, wo es entsprechende Angebote gibt. Künftig auch in Dormagen.

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