VdS Nievenheim Fußball-Klub wird in 2020 hundert Jahre alt

Nievenheim · Kurz vor dem Beginn des neuen Jahrzehnts, das dem Verein der Sportfreunde Nievenheim ein besonderes Jubiläum beschert, liegt die 104 Seiten starke Chronik vor. Ein Werk, das vom langjährigen Vorstandsmitglied Gregor Schwermer mit viel Liebe und Akribie zusammengestellt worden ist und jetzt an verschiedenen Stellen im Ort für 7,50 Euro erworben werden kann.

 Der Nievenheimer Sportplatz im Jahr 1951: Aus der Chronik von Gregor Schwermer.

Der Nievenheimer Sportplatz im Jahr 1951: Aus der Chronik von Gregor Schwermer.

Foto: Gregor Schwermer

Darin ist nicht nur die wechselvolle Geschichte des Sportvereins, der 2020 hundert Jahre alt wird, sondern auch die des Ortes Nievenheim geschildert, gepaart mit vielen eindrucksvollen Bildern, die ein Stück Zeitgeschichte darstellen.

Wer im kommenden Jahr auf die große Sause des Vereins hofft, wird enttäuscht, denn der VdS will für die Feierlichkeiten keine finanziellen Abenteuer eingehen, sondern konzentriert sich auf das Wesentliche: auf Fußball und auf sich selbst. „Wir haben natürlich daran gedacht, zum Jubiläum eine der umliegenden Bundesliga-Mannschaften oder eine ihrer Traditionsmannschaften zu verpflichten“, sagt Vorsitzender Siegfried Ritterbach, „aber das können wir uns nicht leisten.“ So fällt rund um den Fronleichnamstag am 11. Juni alles eine Nummer kleiner aus. An diesem Tag gibt es gleichwohl etwas Besonderes, wenn alle Kreispokalendspiele der Junioren in Nievenheim ausgetragen werden, Auch das Wochenende steht ganz im Zeichen von Nachwuchskickern. „Am Freitag bleiben wir dann unter uns und feiern uns selbst“, sagt Ritterbach. Gala- oder Kölscher Abend? Fehlanzeige! Der VdS bleibt bescheiden.

 Die Aufstiegsmannschaft 1978 in die Kreisliga A. Seitdem ist der VdS mindestens in dieser Spielklasse vertreten.

Die Aufstiegsmannschaft 1978 in die Kreisliga A. Seitdem ist der VdS mindestens in dieser Spielklasse vertreten.

Foto: Gregor Schwermer

Dabei gehört er neben traditionsreichen Vereinen wie dem VfR Neuss oder SC Kapellen zu den Klubs, die Geschichte geschrieben haben. Das gelang in der Saison 2013/14, als dem VdS sensationell der Aufstieg in die Oberliga gelang. Das wurde dann von der Stadt auch mit der Auszeichnung zur „Mannschaft des Jahres“ bei der Sportlerehrung Anfang 2015 gewürdigt. „Oberliga: Dieses Abenteuer gönnen wir uns“, lautete der Tenor im Verein. Es wurde dann auch nur ein einjähriges Gastspiel, das mit dem Abschied, aber auch mit der Erkenntnis, „der VdS hat eine gute Visitenkarte in der Oberliga abgegeben“, endete. Danach ging es leider sportlich bergab. In der Chronik heißt es: „Nach 20 Spielzeiten in Bezirks-, Landes- oder Oberliga war man jetzt wieder dort angelangt, wo man in den ersten 50 Jahren so sehnlichst hin wollte – in der Kreisliga A.

Vor zwölf Monaten gab es einen weiteren Einschnitt: Seit dem 1. Januar hat sich der VdS von einem Mehrsparten- in den Einspartenverein Fußball gewandelt. Das war er  auch bei seiner Gründung im Jahr 1920. Englische Besatzungssoldaten hatten den Fußball-Bazillus in Nievenheim entfacht, der zu der Vereinsgründung in der Gaststätte „Zur guten Quelle“ mit den Vereinsfarben gelb und blau führte. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs  musste der Verein 1946 unter dem Vorsitzenden Hubert Schillings quasi neu aus der Taufe gehoben werden.  Es dauerte bis 1961, ehe den inzwischen in Grün-Weiß auflaufenden Spielern der sehnlichst erwartete und von vielen beachtete Aufstieg in die 1. Kreisklasse gelang.

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