Dormagen Funde verzögerten Bauarbeiten am Kreismuseum

Dormagen · Die mittelalterliche Feste ist ein historisch kostbares Pflaster. Das zieht viele Besucher nach Zons. Im täglichen Leben der Anwohner ist das Leben im "Freiluft-Museum" durchaus mit Einschränkungen verbunden.

 Vorarbeiter Dieter Heckert hat alle Hände voll zu tun.

Vorarbeiter Dieter Heckert hat alle Hände voll zu tun.

Foto: H. Jazyk

Und auch beim Bauen kann die Geschichte in einem ganz konkreten Sinne hinderlich sein — die Bauarbeiten rund um das Kreismuseum jedenfalls haben die Funde der Archäologen, die gesichtet, bewertet und konserviert wurden, aufgehalten. "Wir sind ein gutes Stück im Rückstand", sagt Vorarbeiter Dieter Heckert vom Gartenhof Küsters, der für die Um- und Neugestaltung des Geländes sorgt, die ursprünglich bis November erfolgt sein sollte. "Wir sind leicht hinter dem Zeitplan, aber bis zum Jahresende werden wir, abgesehen von einigen Pflanzungen im nächsten Frühjahr, durchaus im Zeitplan", sagt Tillmann Lonnes, Kulturdezernent des Rhein-Kreises Neuss.

Für die zehn Arbeiter vor Ort bedeutet das allerdings: Stress. "Immerhin können wir jetzt richtig arbeiten", sagt Dieter Heckert. "Zuletzt ging's doch sehr schleppend." Das lag vor allem an der Konservierung der historisch relevanten Funde: Das Gewölbe und ein Mauerstück mit Treppe vor dem Museum und eine aus dem 12. Jahrhundert stammende Mauer im Archivhof wurden freigelegt, vom Rheinischen Amt für Boden- und Denkmalpflege in Bonn gesichtet, mit Kies aufgefüllt und in eine Betonhülle gepackt, die mit Bitumen zum Schutz vor Feuchtigkeit versehen wurde. "Wir haben uns für die beste Konservierung entschieden", sagt Lonnes — sichtbar werden die Bodenschätze daher nicht sein.

Im Augenblick werden vor dem Museum das Großpflaster gesetzt und Mauern verklinkert; letzte Fundamente werden ebenso angelegt wie die Pflanzbeete für die Paulownien, auch Blauglockenbäume genannt. "Kommende Woche erfolgen die Metallarbeiten an der Bunkerterrasse für Winkel und Absturzgitter", erklärt Dieter Heckert. Die letzten Pflanzarbeiten sind fürs Frühjahr geplant — bis dahin muss dafür gesorgt werden, dass Maulwürfe und Kaninchen dem frischen Grün nicht den Garaus machen. "Aber eine gewisse Fauna gehört ja zum Gelände dazu", sagt Lonnes.

Zum Schluss wird der Garten der Wehrhaftigkeit entstehen, der Eröffnungstermin ist noch offen. Zu haben sind noch entfernte Pflastersteine, die 20 Euro pro Quadratmeter kosten — Interessenten können sich unter 02133-6014119 bei Museumsleiterin Angelika Riemann melden.

(NGZ)
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