Dormagen Freude auf Bahnhof – Kritik an Busanbindung

Dormagen · Beim NGZ-Mobil bemängelten Dormagener fehlende Fahrradständer während des Umbaus – aber den neuen Bahnhof sehen sie positiv.

Beim NGZ-Mobil bemängelten Dormagener fehlende Fahrradständer während des Umbaus — aber den neuen Bahnhof sehen sie positiv.

Gestern äußerten sich viele Dormagener bei der mobilen NGZ-Redaktion am Bahnhof positiv zum Neubau des SVGD-Kundencenters und des Supermarktes: "Eine tolle Verschönerung, dafür nehme ich Dreck und Umweg während des Baus gern in Kauf", sagt Marlies Engel. Auch Gamze Karayusufoglu freut sich über Verbesserungen: "Der Neubau und der Supermarkt kommen der Stadt zugute, vor allem für ältere Menschen ist es gut, dass sie nicht mehr so weit zum Einkaufen gehen müssen." Das bestätigt Marianne Schmitz (80), die sich auf den Netto-Markt freut, der im Dezember eröffnet: "Das ist eine große Erleichterung."

Klaus Schorn macht sich Sorgen um alte oder behinderte Menschen. "Ich hoffe, dass die Bahn das Problem mit den defekten Aufzügen in den Griff bekommt", sagt er. Einmal habe er erlebt, dass eine Frau im Elektrorollstuhl wegen des kaputten Lifts nicht vom Bahnsteig weggekommen sei. Er habe über die Notrufsäule bei der Bahn angerufen, aber keine Unterstützung bekommen. "Schließlich musste ich Polizei und Feuerwehr informieren, die die Frau vom Bahnsteig gebracht hat."

Gerade die Polizeipräsenz sollte erhöht werden, wünscht sich Anwohnerin Marianne Glück: "Ohne Polizei ist der schönste Neubau zu vergessen." Wie Ingrid Vogt begrüßt sie, dass der Bezirksbeamte der Polizei ins BBZ ziehen soll. Marianne Sengenberger freut es, dass der Tunnel heller und übersichtlicher wird: "Das wird sicherer."

Ein anderes Aufregerthema für Fahrgäste: die mangelhafte Anbindung. "Wenn ich vom Zug komme, fährt mir ewig der Bus vor der Nase weg. In der Woche muss ich eine halbe Stunde warten, sonntags teilweise eine ganze", erzählt Alice Kurze. Volodymyr Rybalka, der von und nach Dormagen pendelt, hat ein ähnliches Problem in Longerich. "Die Stadt hätte dafür sorgen müssen, dass der Bus später abfährt, zumindest während der Bauphase", meint Petra Kaltenborn.

Doris Düllberg, die an der Friedensstraße wohnt, findet die Umgestaltung wunderbar. "Aber das mit dem Dreck wird schlimm", fürchtet sie. Parkplätze seien knapp, weil Pendler ihre Autos dort abstellten. Sie wünscht sich eine zeitliche Park-Begrenzung für Nicht-Anwohner. Die Abstellsituation für Fahrräder wird kritisiert, auch von Silke Waldapfel: "Es gibt nicht genug Plätze, da entbrennt ein Kampf." Auch Susanne Stephan-Gellrich beklagt "die schlechte Übergangsregelung".

Gut kommt bei vielen Dormagenern der Bahnhofsvorplatz an. "Der ist klasse geworden", urteilt Paul Krupa (80), auch Friedhelm Jost findet: "Das sieht richtig gut aus." CDU-Ratsherr Hermann Harig äußert sich positiv: "Ich freue mich, dass 26 Jahre nach unseren Anträgen die Umgestaltung geschieht."

(NGZ)
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