Fotos So viel Rhein-Kreis Neuss steckt im Kölner Karneval
Obwohl im Rhein-Kreis öfter „Helau“ als „Alaaf“ gerufen wird, sind die „Nüsser“, Grevenbroicher und Dormagener an Fastelovend eher in Richtung Domstadt orientiert. Die NGZ stellt Bands, Künstler und andere Vor, die im Karneval ihre Spuren hinterlassen haben.
Karl Heinz Brand, Mitbegründer der „Räuber“, stieg zwar im vergangenen Jahr aus der Band aus. Der gebürtige Neusser ist Co-Autor des legendären Karnevalshits „Denn wenn et Trömmelche jeit“. Sein Sohn, Michael Brand, bleibt aber weiterhin Manager der Band.
Seit 1975 tritt Helmut Blödgen aus Dormagen als Trompeter auf, seit 1983 im Kölner Karneval und seit 2002 auch mit eigenem Orchester. „Unsere Bühnen sind die großen Kölner Säle wie Gürzenich, Maritim, Sartory und der Kristallsaal. Blödgen spielt außerdem bei allen Sitzungen der Prinzengarde und der Roten Funken.
Der gebürtige Kölner Rolf Büschgens zog der Liebe wegen nach Neuss. Seit 15 Jahren ist er als Hauptmann Mitglied des Senats der Blauen Funken. Seine Sessions-Highlights: Der „Ball Kristall“, das „Fest in Blau“ und „natürlich der Rosenmontagszug“. Büschgens ist aber auch dem Karneval in seiner Wahlheimat verbunden: „Die Blauen Funken Neuss haben mich adoptiert.“ Und in der Session 14/15 war er als Rolf III. mit seiner Frau Jutta das Prinzenpaar der Stadt Neuss.
Nicht nur Menschen aus dem Rhein-Kreis sind Fastelovend in Köln dabei – auch Tiere. Das Gestüt Tillmann aus Grevenbroich leiht auch in diesem Jahr wieder Pferde für den Kölner Rosenmontagszug aus, etwa 20 Friesen, Kaltblüter und Warmblüter.
Friedel Müntnich hat gemeinsam mit Peter Kempermann den Karnevalsklassiker „Denn wenn et Trömmelche jeit“ geschrieben, als beide noch Mitglied der Flamingos waren. Kempermann wurde Gründungsmitglied der „Rabaue“ und Müntnich formierte die „Kolibris“. Deren größter Hit: „Und dann die Hände zum Himmel“.
Erst war Peter van den Brock aus Rommerskirchen Mitglied der Kolibris, dann gründete er mit Peter Kempermann die „Rabaue“ Auch während dieser Session absolviert er mehr als 150 Auftritte. „Ich bin einfach karnevalsverrückt“, sagt er über sich selbst.
Auch Kempes Feinest hat seine Wurzeln im Rhein-Kreis. Frontfrau Nici Kempermann und Schlagzeuger Victor Gonzáles sind gebürtige Grevenbroicher. Karneval liegt Nici im Blut – Vater Peter Kempermann ist Mitbegründer der Rabaue. Die Band formierte sich 2014, der Durchbruch folgte ein Jahr später mit „Wenn du nit danze kann’s“. Mehr als 130 Mal tritt Nici Kempermann in einem Jahr mit Kempes Feinest während einer Session auf. Highlights im Kölner Karneval sind für sie die „Lachende Kölnarena“ und „Viva Fastelovend“.
Im vergangenen Jahr wagte Kempermann ein kurzes Comeback. Allerdings nicht bei den Rabaue – sondern bei Kempes Feinest. Tochter Nici fiel krankheitsbedingt aus, Vater Peter sprang für einige Konzerte ein. Noch eine Tour schließe er allerdings aus, obwohl er immer noch in den Karneval „verliebt“ sei. Sein Highlight: „Die Auftritte am 11.11 auf dem Heumarkt“, sagt Kempermann. „Aber egal, ob wir im Gürzenich oder in Simmerath aufgetreten sind – die Stimmung war überall super.“
Die Stimmungsband wurde 2001 von Peter Kempermann und Peter van den Brock in Grevenbroich gegründet. Nach der Session verabschiedete sich Frontsänger Peter Kempermann in den Ruhestand, Peter van den Brock spielt weiterhin Keyboard und Akkordeon.