Fotos Dormagener nennen ihren Helden des Alltags
Pastor Klaus Koltermann: „Ehrenamtler der Gemeinde“
„Wir haben seit dem Verbot der öffentlichen Gottesdienste verschiedene Ehrenamtler, vorrangig Messdiener, die an jedem Wochenende in den verschiedenen Pfarrkirchen einen Gottesdienst auf Video aufnehmen. Was mich erstaunt, bewegt und fasziniert: Es geschieht ohne großes Aufsehen, sondern mit großer Zuverlässigkeit und Gewissenhaftigkeit. Die jungen Menschen stehen hinter der Kamera und sind nicht sicht- oder hörbar, aber für viele Gläubige sind es die Botschafter des Glaubens oder auch Brückenbauer, weil sie den Schatz des Glaubens in die Haushalte vermitteln.“
Reinhold Spicks: „Alle Verkäufer“
„Für uns sind die Verkäuferinnen und Verkäufer in den Discountern und Supermärkten Alltagshelden, denn sie halten das System am laufen. Wenn sie nicht wären, hätten wir keine Lebensmittel. Trotz ihres langen Arbeitstages sind sie hier bei uns immer freundlich, haben ein Lächeln auf den Lippen und ein nettes, privates Wort für jeden. Und das, obwohl manche Kunden nicht immer freundlich sind.“
Barbara Höppner: „Meine Kinder“
„Meine ganz persönlichen Helden sind im Moment meine Kinder. Sie sind traurig, dass sie ihre Freunde aus Schule und Kita nicht sehen können, akzeptieren und verstehen aber die Beschränkungen und spielen toll zusammen. Und das auch jetzt noch, obwohl sich unser Vierjähriger vor einer Woche das Bein gebrochen hat. Er ist total tapfer und hat mit unserem Sechsjährigen einen tollen großen Bruder, der ihm super hilft.“
Martina Busch-Engels: „Wir alle“
„Ich finde, wir sind eigentlich alle Alltagshelden. Die Kinder, die nicht in Schule oder Kindergarten können und denen die sozialen Kontakte besonders fehlen, die Eltern, die Betreuung und Arbeit übereinander bringen müssen, die Menschen, die im Einzelhandel arbeiten und unseren Alltag aufrecht halten. Besonders viel Achtung habe ich vor den Menschen, die im Gesundheitswesen arbeiten, in Pflegeeinrichtungen, in Behindertenwohnheimen und in Krankenhäusern, die ständig einer gewissen Gefahr ausgesetzt sind. Das ist nie leicht, aber jetzt besonders hart.“
Sabine Röhrig: „Meine Nachbarin“
„Meine Alltagsheldin ist meine zwölfjährige Nachbarin Johanna. Sie kommt jeden Tag und kümmert sich um meine siebenjährige Tochter, während ich arbeite. Sie hilft ihr bei den Hausaufgaben, sucht mit ihr ihre Anziehsachen raus und vertreibt ihr die Langeweile. Wir fallen leider komplett durch das Raster mit der Notbetreuung. Johanna nimmt mir eine ganze Menge Stress auf der Arbeit, und meine Tochter liebt es, von ihr betüddelt zu werden.“
Michael Dries: „Meine Frau“
„Meine Alltagsheldin ist meine Frau. Wir haben drei Kinder in Kita, Grundschule und Gymnasium, und sie bespaßt bis zum Nachmittag die Kleine, kümmert sich hauptsächlich ums Homeschooling, während ich im Homeoffice oder Büro arbeite, und geht dann abends von 16 bis 20 Uhr und samstags noch ihrem Job in der Stadtbibliothek nach. Und das alles seit sieben Wochen, das ist schon anstrengend. Trotzdem bekommt sie alles unter einen Hut.“