Statistik für Dormagen Stadt bringt 58 neue Flüchtlinge unter

Neue Zuweisungen für die Stadt Dormagen und freiwillige Abgänge führen zu einer Anzahl von 695 zugewiesenen Flüchtlingen, die in Dormagen untergebracht sind. Insgesamt sind es 1407 Flüchtlinge im weiteren Sinn.

 Das „Cafe Grenzenlos“ ist aus den Räumen des IB in Horrem in die Flüchtlingsunterkunft am Rudolf-Harbig-Weg umgezogen.

Das „Cafe Grenzenlos“ ist aus den Räumen des IB in Horrem in die Flüchtlingsunterkunft am Rudolf-Harbig-Weg umgezogen.

Foto: Berns, Lothar (lber)

Ende März standen 136 freie Plätze für die Unterbringung von Flüchtlingen in Dormagen zur Verfügung. Untergebracht hat die Stadt 695 zugewiesene Flüchtlinge. Insgesamt leben 1407 Flüchtlinge im weiteren Sinne in Dormagen, davon 177 mit Niederlassungserlaubnis, 865 mit Aufenthaltserlaubnis, 250 Gestattungen und 115 Duldungen. Im Jugendhilfeausschuss gab Volker Lewerenz, Fachbereichsleiter Integration, einen Überblick: „Erstmals seit langem haben wir wieder Zuweisungen erhalten: Seit November 2018 waren das 58 Flüchtlinge.“ 35 Personen, die zuvor in städtischen Unterkünften oder Mietwohnungen untergebracht waren, konnten bis Ende März 2019 selbst eine Wohnung anmieten.

Diverse weitere Plätze in den Unterkünften konnten und können zum Beispiel auf Grund von Sanierungsmaßnahmen nicht belegt werden, wie die Stadt betont. Mitte März 2019 wurde die Unterkunft Kirschfeld als Flüchtlingsunterkunft aufgegeben, so dass Betreuungsaufwand und Nebenkosten eingespart werden. „Der bis Ende 2020 laufende Mietvertrag konnte allerdings nicht vorzeitig beendet werden“, erläuterte der Erste Beigeordnete Robert Krumbein in der Verwaltungsvorlage für den Jugendhilfeausschuss. Dort schreibt er auch: „Auf Grund der Flüchtlingsaufnahmegesetz-Quote ist aktuell davon auszugehen, dass die Stadt Dormagen weiterhin Neuzuweisungen in gemäßigtem Umfang erhalten wird.“ Denn diese Quote liegt seit Herbst 2018 unter 100 Prozent, Ende März bei knapp 94 Prozent. Dahingegen wird die Quote nach Aufenthaltsgesetz/Ausländerwohnsitzverordnung mit 113,8 Prozent Ende März weiter übererfüllt. In diesem Jahr gab es sechs freiwillige Ausreisen (2018 waren es 25), neun vollzogene Abschiebungen (vier), drei weitere sind in Vorbereitung. Fünf Flüchtlinge sind 2019 untergetaucht, insgesamt sind 115 ausreisepflichtig.

Die 695 in Dormagen untergebrachten zugewiesenen Flüchtlinge  verteilen sich auf Mietwohnungen (228), Welcome-Center (79), Unterkunft am Walter-Reuber-Weg (76), Unterkunft Zu den Maieichen (74), Unterkunft an der Marie-Schlei-Straße (63), Unterkunft am Rudolf-Harbig-Weg (55), Elsa-Brändström-Straße (54), Rheinfelder Straße (25), Lupinenweg (19), Gabrielstraße (13) und Sonstiges (9).

Auf Nachfrage des jugendpolitischen Sprechers der SPD, Michael Dries, bestätigte Volker Lewerenz, dass das „Café Grenzenlos“ innerhalb kurzer Zeit aus den Räumen des Internationalen Bundes umziehen musste, der die Zimmer wegen eigener neuer Projekte brauche. „Am gleichen Tag haben wir Ersatz im Welcome-Center schaffen können, inzwischen sind die Ehrenamtlichen mit dem Angebot für Flüchtlinge in die Unterkunft am Rudolf-Harbig-Weg umgezogen“, erklärt Lewerenz am Mittwoch. Dort sei mehr Platz für Kinderbetreuung, so dass außer dem Treffpunkt noch weitere zwei Räume genutzt werden sollen. „Das Café Grenzenlos ist sehr aktiv, das wollen wir weiter unterstützen.“ Wie Lewerenz im Ausschuss ausführte, gebe es noch sieben der ursprünglich zehn Café Grenzenlos. „Als 2015 die großen Gruppen von Flüchtlingen nach Dormagen kamen, ging es vor allem um erste Sprach- und Kulturvermittlung“, so Volker Lewerenz. Diese Anbindung an diese von Ehrenamtlichen geleiteten Treffpunkte sei auch jetzt wieder wichtig, da es neue Zuweisungen gegeben habe: „Dieses Angebot wollen wir aufrechterhalten“, so der Leiter des Fachbereichs Integration.

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