Dormagen Flüchtlinge: Turnhalle bald wieder frei

Dormagen · Stadt schlägt Hauptausschuss vor, über die weiteren Asylheime erst im April im Rat zu entscheiden.

Voraussichtlich bis zum Herbst kann die Turnhalle an der Beethovenstraße, in der seit Juli 2015 als Landes-Notunterkunft bis zu 150 Flüchtlinge untergebracht sind, wieder von Sportvereinen und für den Schulsport genutzt werden. "Die Halle wird dem Sport in der zweiten Jahreshälfte wieder zur Verfügung stehen", sagte Bürgermeister Erik Lierenfeld gestern auf Nachfrage. Wann genau die Freigabe erfolgt, hängt auch von der nötigen Umrüstzeit ab. Die Bezirksregierung hat der Stadt signalisiert, die Notunterkunft nicht mehr lange aufrecht erhalten zu müssen.

Im Hauptausschuss wird heute wohl keine Entscheidung über weitere Standorte neuer Flüchtlingsunterkünfte - über die bereits beauftragten ersten fünf hinaus - fallen. Die Stadt hatte Ende des Vorjahres einen Schnitt von 25 Flüchtlingen pro Woche prognostiziert. Tatsächlich sind in den ersten zehn Wochen wegen des Zuweisungs-Stopps 84 statt 250 Flüchtlinge nach Dormagen gekommen. Der Bürgermeister hatte bereits in der Vorwoche bei der Bürgerversammlung in Stürzelberg angekündigt, vielleicht mit neun der 15 geplanten Unterkünfte für 2016 auszukommen. Gestern sagte Lierenfeld: "Wir möchten erst schauen, wie sich die Zuweisungszahlen für Dormagen jetzt entwickeln, um im April im Rat über weitere Unterkünfte zu entscheiden." Ob das vier oder nur zwei für 2016 seien, liege an der immer noch nicht klaren Gesamtlage: "Wir müssen darauf vorbereitet sein, dass sich der Flüchtlingsstrom wieder verstärkt - für den Bau einer Unterkunft brauchen wir nach der Vergabe vier Monate." Das Verschieben sei dem geänderten Zustrom, nicht Bürgerprotesten geschuldet, so Lierenfeld.

An der geplanten Reihenfolge, die sich an der Größe und der bisherigen Integrationsleistung der Stadtteile orientiert, will die Verwaltung festhalten, wie der Bürgermeister betont: "Das bleibt unser Vorschlag, die Entscheidung liegt bei der Politik." Seit Dezember habe die Verwaltung in zehn Bürgerversammlungen und vielen Gesprächen mit Anwohnern, Vereinen und anderen Bürgern über Flüchtlinge diskutiert und Hinweise aufgenommen.

(NGZ)
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