Dormagen Fischer löst Hauschild als Deichgräf ab

Dormagen · Der Deichverband Dormagen/Zons steht unter neuer Leitung. Pläne auch für Leitdeich-Kopf nötig.

Der Zonser Joachim Fischer wurde im Feuerwehrgerätehaus Zons als Nachfolger des zurückgetretenen Reinhard Hauschild zum neuen Deichgräfen des Deichverbandes Dormagen/Zons gewählt. Für Fischer stimmten zehn Erbentagsmitglieder, drei weitere enthielten sich. Karl Kress, das 14. Erbentagsmitglied, hatte sein Mandat im Vorfeld aus persönlichen Gründen niedergelegt. Die Wahl gilt für die Restlaufzeit bis 2020. Zudem wurde mit dem Stürzelberger Landschaftsgärtner Jan Peters ein Nachfolger für den ebenfalls ausgeschiedenen Technischen Heimrat Werner Rieck bestimmt.

Der 76 Jahre alte Fischer, seit drei Jahren Ratsmitglied für die SPD, ist ein ausgewiesener Fachmann: Der bisherige Heimrat ist als Bauingenieur seit 1998 selbstständig tätig, auf dem Gebiet Spezialtiefbau und Altlasten. "Ich werde meine Kraft für den Deichverband einsetzen", sagte er. Der Vorsitzende der SG Zons seit 37 Jahren möchte die Sanierung des Deiches voranbringen und den Deicherband zusammenhalten. "Dabei möchte ich Folgen der Entscheidungen klar herausstellen", erklärte Fischer, dessen Motto lautet: "Nicht nur die Sache wiederzugeben, sondern auch die Wirkung, die sie hervorruft."

Der scheidende Deichgräf Hauschild, seit im Frühjahr 2015 im Amt, hatte in seiner Rücktrittserklärung neben Lob für die Zusammenarbeit mit dem Deichamt als Team (Aufarbeitung der Mitgliederverwaltung, neue Strukturen, Vorplanung) auch kritische Punkte im Zusammenspiel mit dem Erbentag (Sorge vor einseitiger Interessenwahrnehmung) formuliert - was einigen Mitgliedern hörbar nicht passte. Und dabei ging Hauschild gar nicht mehr auf den Rücktrittsgrund ein. Er sagte bei seiner Rücktrittsankündigung, er wolle die "fachlich und wirtschaftlich falsche Entscheidung des Erbentags, eine fünfstellige Summe für einen neuen Gutachter auszugeben", nicht ausführen - es ging um Kosten für das Beweissicherungsverfahren.

Die Abgabe der Genehmigungsplanung der großen Deichsanierung wird sich um drei Monate auf Anfang Oktober verzögern: So lange brauchten die Architektenbüros für die verfahrenstaugliche Überarbeitung der Pläne, nachdem sich neue Schwierigkeiten, u.a. an der B 9 und bei uct, ergeben haben. Zudem fordert die Bezirksregierung bereits jetzt Pläne für den Leitdeich-Kopf, der erst 2021 dran gewesen wäre.

(NGZ)
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