Filmaufnahmen in Dormagen Mehr Rücksicht bei Dreharbeiten in Zons

Zons · Die dritte Staffel der Serie „Sankt Maik“ soll 2020 in Zons gedreht werden. Nach zum Teil heftiger Kritik am Verhalten von Mitarbeiten vor einem Jahr, sichert die Filmfirma mehr Rücksicht zu – und sponsort die Weihnachtsbeleuchtung.

 Schauspieler Daniel Donskoy spielt in der RTL-Serie „Sankt Maik“, die auch in Zons gedreht wird.

Schauspieler Daniel Donskoy spielt in der RTL-Serie „Sankt Maik“, die auch in Zons gedreht wird.

Foto: dpa/Horst Ossinger

Im ersten Halbjahr 2020 wird wieder „Sankt Maik“ in Zons gedreht. Die Produktionsfirma Ufa Fiction wird an rund 26 Drehtagen Teile der dritten Staffel der erfolgreichen RTL-Serie in und an der Zollfeste filmen. Nach zum Teil heftiger Kritik vor einem Jahr an blockierten Parkplätzen, permanentem Aufgehaltenwerden, Müll und unfreundlichen Mitarbeitern sicherte der Produktionsleiter Kai Keppner am Freitagabend bei einer nur spärlich besuchten Anwohner-Infoveranstaltung im Feuerwehrgerätehaus Zons Besserung und mehr Rücksicht zu. Er werde seine Mitarbeiter zum freundlicheren Umgang gerade bei den Intervallsperrungen anhalten: „Ich lege großen Wert darauf, dass alle Mitarbeiter freundlich sind und mit den Anwohnern gut kommunizieren.“

Die acht Folgen der dritten und letzten Folge von „Sankt Maik“ sollen in zwei Zeiträumen mit je 36 Drehtagen entstehen: vom 4. Februar bis 24. März sowie vom 6. April bis 29. Mai 2020. Davon sollen jeweils rund 13 Drehtage in Zons abgehalten werden. „Die genauen Tage stehen noch nicht fest“, erklärte Bürgermeister Erik Lierenfeld am Freitag. „Karneval und der Tourismussaison-Auftakt am 1. Mai eignen sich da sicher nicht“, nahm er mögliche Kritik vorweg. Denn für die Logistik – inklusive Anhänger und Aufenthaltsmobile – wird die Filmcrew auf den Rheintorparkplatz zurückgreifen. „Uns wäre es auch gar nicht recht, wenn es am Drehort zu rummelig ist“, schloss auch Keppner eine Überschneidung aus.

„Wir selbst hatten den Eindruck, dass es gut gelaufen ist, haben dann von Konflikten gehört, so dass wir das nun besser machen möchten“, sagte der Produktionsleiter, der mit Aufnahmeleiterin Romy Kießling, Szenenbildner Frank Prümmer und Location-Scout Claudia Stock nach Zons kam und sich der Kritik der Anwohner stellte. Anfang Dezember 2018 hatte der Zonser CDU-Ratsherr Karl Kress an den Bürgermeister geschrieben und um Abhilfe, bzw. eine Reduzierung der Filmarbeiten, gebeten: „Das wehrhafte Zons wurde noch nie von Feinden eingenommen und besetzt. Das holen jetzt die Filmteams nach.“ Damals hatte Lierenfeld zugesagt, dass die Drehgenehmigungen in Zukunft über seinen Schreibtisch laufen sollen. „Die Gespräche mit der Produktionsfirma Ufa Fiction waren sehr gut“, betonte er nun. Auch das Ordnungsamt werde den Dreh „engmaschiger begleiten“, wie Holger Burdag, Fachbereichsleiter Sicherheit und Ordnung, zu den Fünf-Minuten-Sperrungen erklärte. „Wenn das mit dem Ein- und Ausfahren gut kommuniziert wird, hat hier keiner was gegen die Dreharbeiten“, sagte Anwohner Marco Meuter.

Und es gibt auch ein Engagement der Filmfirma, das darüber hinaus geht: „Wir bringen Zons zum Leuchten“, sagte Keppner. Stadtmarketingleiter Thomas Schmitt präsentierte eine neue Weihnachtsbeleuchtung für die Altstadt, für die Ufa Fiction einen „Großteil des Geldes“ beisteuert: „Die Zonser sollen sich noch wohlerfühlen“, schlug er eine Lichtachse vom Rheintor über Rhein- und Schloßstraße bis zum Schweinebrunnen vor, mit leuchtenden Sternen an den Häusern und über den Straßen sowie Baum-Illuminationsketten. „Das planen wir für 2020, Einzelheiten werden noch mit Anwohnern und Vereinen besprochen“, betonte Lierenfeld. Im Arbeitskreis Tourismus kamen die ersten Ideen schon mal gut an. 

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