Jugend in Dormagen Besondere Filmaufführung in der „Rübe“ in Dormagen

Dormagen · Magersucht, die Bulimie und „Binge-Eating-Störung“ - Essstörungen sind ein allgegenwärtiges Thema. Das weiß auch Andreas Stefen, Leiter des Jugendzentrums „Die Rübe“.

 „Rübe“-Leiter Andreas Stefen hält den Film für wichtig.

„Rübe“-Leiter Andreas Stefen hält den Film für wichtig.

Foto: Hammer, Linda (lh)

„Auch bei uns sind Essstörungen ein zunehmend verbreitetes Symptom unter den Jugendlichen“, macht er deutlich. Daher hat er sich mit Regisseurin Shirley Hartlage in den vergangen Tagen eine Expertin ins Haus geholt. Hartlag stellte in der „Rübe“ ihren Film „Ich hab’s geschafft“ vor und rund 33 junge Erwachsene bildeten das Publikum. In dem Film dreht sich alles um das Thema Essstörung.  Nach der Vorführung suchten die Jugendlichen bis zum späten Abend den Austausch mit der Regisseurin. Eine der Zuschauerinnen sagt: „Es ist ein Thema, welches viele junge Menschen betrifft, daher finde ich es sehr gut, dass solch ein Film in einer Jugendeinrichtung gezeigt wird.“ Stefen beschreibt: „Die Jugendlichen schauten aufmerksam und hochkonzentriert dem Film zu. Es war sehr interessant.“

Doch warum geht es in dem Film? Die Betroffenen Anika, Marek, Kira, Lisa, Sonja, Oona, Juliane, Kersten und Marret erzählen ihre persönliche Geschichte mit der Erkrankung. Für Hartlage ist der Film etwas Besonderes. „Es ist das Echte, was mich interessiert“, so die Medienmacherin, die zugleich als Familientherapeutin arbeitet. Diese zugewandte Haltung spiegelt sich in der Dokumentation wieder. Das Besondere an dem Film ist, dass er im Rahmen öffentlicher Veranstaltungen nur in Kombination mit der Regisseurin Hartlage gezeigt wird und von der Didaktik her so aufgebaut ist, dass es im Anschluss an den Film Gesprächsrunden und einen Informationsaustausch - meist auch mit anwesenden Betroffenen - gibt.  Der Film zeigt eindrucksvoll die Geschichte von Betroffenen, unterschiedlichen Alters, Geschlechts und Profession, die ihren eigenen, selbstbestimmten Weg aus der Bulimie oder Anorexie geschafft haben. Sie berichten von ihrer Reise und ihrem vollen Gepäck, das zwischendurch auf verschiedenen Schultern getragen wurde, um Erleichterung zu spüren.

In einem Kino in Neuss wurde der Film bereits vorgeführt. Kurz darauf wurde er dann in dem Kinder- und Jugendtreff präsentiert. Für den Besuch des Films galt die 3G- Regel. Initiiert wurde die Filmvorführung im Rhein-Kreis Neuss von der Frauenberatungsstelle Neuss, die im Frühjahr diesen Jahres Kontakt mit der Regisseurin Shirley Hartlage  aufnahm.

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