Dormagen Feuerwehr oft mit Verspätung am Einsatzort

Dormagen · Die Anfahrt mit genügend Kräften zum Einsatzort dauert in Dormagen mitunter länger als vorgegeben.

Die Feuerwehren im Rhein-Kreis Neuss sind nicht in jedem Fall so schnell am Einsatzort, wie sie es eigentlich müssten. Das geht u.a. aus den Brandschutzbedarfsplänen hervor. In der Stadt Neuss und in Grevenbroich ist der Plan gerade erst verabschiedet worden, in Dormagen steht er noch zur Diskussion.

In der Chemiestadt gibt es vor allem Probleme mit der Einhaltung der sogenannten Hilfsfrist 1, also der Zeit, in der genügend Kräfte in bestimmten Funktionen am Einsatzort eingetroffen sind. Mit Brandmeldeanlage wurde die Hilfsfrist 1 2012 in 47,92 Prozent der Fälle eingehalten, in 2013 waren es 54 Prozent, in 2014 42,24 Prozent und in diesem Jahr liegt der Wert zurzeit bei 45 Prozent. Etwas besser sind die Zahlen bei der Hilfsfrist 1 in der Kategorie ohne Brandmeldeanlage: 2012 50 Prozent, 2013 60 Prozent, 2014 54 Prozent, 2015 bislang 53 Prozent.

Stadtsprecher Harald Schlimgen: "Dass die Hilfsfrist 1 in Dormagen nicht immer erreicht wird, liegt an den bekannten Problemen wie der fehlenden Tagesverfügbarkeit von ehrenamtlichen Kräften und der zu bewältigenden Entfernung bei Einsätzen im Bereich Stürzelberg/St. Peter. Der Rhein-Kreis Neuss hat aber zugesagt, seine Alarmierung ab 2016 zu verbessern, so dass dadurch fehlende Sekunden vielfach aufgeholt werden können." Keine Probleme gebe es bei der Einhaltung der Hilfsfrist 2 (Unterstützung mit Kräften in sechs weiteren Funktionen).

Kreisbrandmeister Norbert Lange kündigte gestern an, dieses Problem im Auge zu behalten. "In den Kommunen, in denen nach der statistischen Auswertung der zeitkritischen Einsätze der Erreichungsgrad des Schutzziels deutlich unter einer tolerablen Abweichung liegt, werden wir darauf drängen, die Zahl der hauptamtlichen Kräfte zu erhöhen", sagte er. Angedacht sei, dass die Feuerwehren in 90 Prozent der zeitkritischen Einsätze das Schutzziel erreicht. "Die Erfahrung zeigt, dass die Kommunen das in dieser Form in der Vergangenheit nicht geschafft haben", sagte Lange unserer Redaktion. "Bis jetzt habe ich aber bei Einsätzen keine Situation erlebt, in der die Leistungsfähigkeit nicht gegeben gewesen wäre."

(angr/ssc)
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