Feier in Dormagen Weihnachten für Alleinstehende wird liebevoll vorbereitet

Horrem · Damit an Heilig Abend niemand allein sein muss, wird in Dormagen seit fast 30 Jahren eine Weihnachtsfeier für Alleinlebende organisiert – von den örtlichen Wohlfahrtsverbänden.

Dazu gehören die Caritas, das Deutsche Rote Kreuz, die Arbeiterwohlfahrt (Awo) und die Diakonie. Außerdem beteiligt sich die Stadt Dormagen an der Veranstaltung.

„Dann musste ich nicht oben alleine bleiben, hier gab es Musik und Essen“, sagt Erika Lewandowski, die im vergangenen Jahr an der Weihnachtsfeier teilnahm und bereits seit sechs Jahren in einer Awo-Wohnung lebt. „Meine Kinder wohnen in Hamburg und Köln, ich wollte ihnen das nicht zumuten, dass sie hierher kommen.“ So wie Erika Lewandowski geht es vielen, oft leben Kinder und Enkelkinder in anderen Städten, auch der Partner ist bereits verstorben. Ursprünglich war die Weihnachtsfeier für Nicht-Sesshafte gedacht, schnell wurde aber erkannt, dass in Dormagen, vor allem alte Menschen einsam sind.

15 ehrenamtliche Helfer, darunter Anne Schmitt, die die Awo-Begegnungsstätte leitet, und Ottmar Pieper, der an Heilig Abend durch das Programm führt, werden mit den Alleinstehenden Weihnachten feiern. Wie viele es genau werden, war eine Woche vor Heilig Abend noch nicht klar: „Ich hab den Anrufbeantworter noch nicht abgehört“, sagt Anne Schmitt. Bis zu diesem Zeitpunkt haben sich aber schon 51 Menschen angemeldet. Platz ist für 60 Personen vorhanden. Seit drei Jahren findet die Feier nun schon in den Räumlichkeiten der Awo an der Friedensstraße 8 statt. Früher wurde in Delhoven gefeiert. „Die Awo schmückt ganz toll“, erzählt Lewandowski.

Die Weihnachtsfeier beginnt um 15 Uhr und endet gegen 19 Uhr. Gäste werden auf Wunsch vom Fahrdienst des Deutschen Roten Kreuz Zuhause abgeholt und nach der Feier wieder zurückgebracht. Auf dem Programm steht neben einem Besuch von Hans Blömacher als Weihnachtsmann auch jede Menge Musik. „Singen mit Liedheften kommt bei den älteren Herrschaften immer sehr gut an“, erklärt Anne Schmitt. Außerdem wird ein Weihnachtsmenü von den ehrenamtlichen Helfern in der Awo zubereitet. Koch Markus Zorn ist ebenfalls vor Ort, sorgt für einen reibungslosen Ablauf in der Küche, und serviert das Menü. Zusätzlich bereitet er auch noch ein leckeres Dessert vor. Was genau auf dem Menü steht, wird vorher nicht verraten, das bleibt ein Geheimnis. Darüber hinaus wird Bürgermeister Erik Lierenfeld am Nachmittag vorbei kommen: „Er geht an die Tische und setzt sich dann auch mal dazu, das kommt hier immer gut an“, sagt Pieper. „Er hört wirklich immer gut zu“, ergänzt Schmitt.

Am Ende der Feier bekommen die Alleinstehenden noch ein kleines Präsent. Und Blumen Becker spendet wie jedes Jahr schöne Weihnachtssterne. „Der Florist bringt Heilig Abend, nachdem er sein Geschäft geschlossen hat, jede Menge Weihnachtssterne vorbei“, sagt Schmitt. „Er ist jemand, der ganz schnell rein und raus huscht, aber ohne solche Leute geht es nicht.“

Für die Alleinstehenden ist die Veranstaltung komplett kostenlos, „sie sind unsere Gäste“, sagt Schmitt. „Wenn der ein oder andere sich freut, gehen wir mit einem guten Gewissen nach Hause“, erklärt der ehrenamtliche Helfer Ottmar Pieper.

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