Eine Großfamilie mit „Dreierpack“ Drillinge genießen Gemeinsamkeiten

Dormagen · Bei der Familie Bartz gibt es alles im „Dreierpack“: Emma, Mia und Leni (alle 11) wirbeln mit ihrer großen Schwester Frida (13) alles fröhlich „durcheinander“. Die Eltern Michaela und Rüdiger Bartz lieben ihre Großfamilie.

Der 10. Mai ist ein Feiertag im Hause Bartz. Am 10. Mai 2007 wurden die Drillinge Emma, Mia und Leni geboren. Zu Michaela und Rüdiger Bartz gehörte damals schon die zweijährige Frida. Von eins auf vier, von Klein- auf Großfamilie – von jetzt auf gleich. „Normalerweise wächst die Familie langsam, man kann sich darauf einstellen, was den Wohnraum oder das Auto betrifft“, sagt Rüdiger Bartz schmunzelnd. Mit Drillingen purzelt die Veränderung ziemlich plötzlich ins Leben.

„Bei jedem Arztbesuch hörte ich, Frau Bartz, da ist ja noch eins“, sagt Michaela lachend, warmherzige Frohnatur und absoluter Familienmensch. Sie war nach der ersten Geburt wieder in ihren Job als Sozialarbeiterin zurückgekehrt, wusste nach der „Diagnose“ Drillinge aber, „das wird die nächsten Jahre meine Aufgabe sein“.

Stab und Stütze beim Waschen, Wickeln, Füttern mal drei war damals Michaelas Mutter, denn Rüdiger, Ingenieur im Vertrieb eines großen Maschinenbauers, reist bis heute mehrmals im Jahr für Wochen nach China. „Ich musste anfangs schon mal gucken, wer heute welche Socken trägt, um die Mädchen auseinanderzuhalten“, bekennt er.

Drei Kinder oder Drillinge zu haben, macht einen Unterschied, denn während sich im ersten Fall Entwicklungsphasen verteilen, erleben Mehrlingseltern alles geballt. Wenn drei Mädchen laufen lernen, reichen zwei Arme kaum aus, um alle ein- und aufzufangen. Das setzt sich fort, über Schulwechsel bis hin zu Pubertät und Führerschein. Was für Eltern eine Herausforderung ist, erweist sich für die heute elf Jahre alten Bartz-Drillinge als großes Geschwister-Glück. „Wir haben unsere besten Freunde immer bei uns zu Hause“, strahlt Leni, und Emma erzählt, dass „Geheimnisse zu haben zusammen viel schöner ist“. Weil die große Schwester Frida (13) aus dem Trio ein Kleeblatt macht, ist nie einer allein, wenn zwei sich mal verbünden – was selten passiert, sagt Mama Michaela: „Die Mädels sind gar nicht konkurrenzmäßig drauf.“

Vor gerade einer Woche haben die Bartz‘ ihr Eigenheim bezogen, ein schmuckes Haus in der Innenstadt. Jetzt könnte endlich jede Tochter ein eigenes Zimmer haben, trotzdem schlafen zwei der Mädels noch in einem Raum. Mehrlinge sind oft enger beisammen als Geschwister unterschiedlichen Alters, sie haben ein starkes Gemeinschaftsgefühl. „Ich mag es gar nicht, wenn jemand sagt, dass sich Emma und Leni ähnlicher sehen“, betont Mia. Sie teilt mit ihren Drillingsschwestern viele Freunde und sogar ein Hobby. Seit ihrem sechsten Lebensjahr tanzen alle drei in Blau und Gelb bei der KG „Ahl Dormagener Junge“, wo auch Schwester Frida viele Jahre Tanzmariechen war.

Nach den Sommerferien steht für das Trio die erste Trennung an: Auf der Gesamtschule werden die Drillinge jede eine andere Klasse besuchen. „Sie sollen sich als eigene Persönlichkeiten entwickeln können“, begründet Michaela diese bewusste Entscheidung.

Vielleicht ist auch der 11. Geburtstag, der am letzten Schultag mit einer Kunst- und Bastelaktion nachgefeiert wird, die letzte gemeinsame Kinderparty, bevor die Drillinge demnächst eigene Wege gehen werden.

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