Einsatz auf der Autobahn Fahrtraining für Polizisten

Einsatz auf der Autobahn · Von Chris Stoffels

Von Chris Stoffels

Die Autobahnpolizei Düsseldorf verlegt ihr Fahrtraining für 500 Einsatzkräfte von Mönchengladbach nach Dormagen auf das Gelände der früheren Auto-Spedition Strasser direkt an der A 57.

Einsatz auf der Autobahn: hohe Geschwindigkeiten, oftmals rücksichtslose oder einfach naive Fahrweisen und Reaktionen der Verkehrsteilnehmer, wenn sie das Martinshorn hören, Durchkommen auch im Staugewühl, höchstmögliche Sicherheit auch bei widrigsten Witterungsverhältnissen. . . ein Job, der den ganzen Mann oder die ganze Frau fordert.

Eine Voraussetzung für den Einsatz auf der Autobahn ist die bestmögliche Ausbildung. Ein unverzichtbarer Bestandteil dieses Ausbildungsprogramms ist das Fahrtraining. Und das wird demnächst in Nievenheim absolviert. Das bestätigte der Sprecher der Autobahnpolizei im Regierungsbezirk Düsseldorf, Ulrich Schiefelbein, auf Anfrage gegenüber der NGZ.

Vorgesehen ist das frühere Gelände der Auto-Spedition Strasser am Kohnacker. Das etwa 150 mal 100 Meter große Areal eignet sich nach Angaben der Autobahnpolizei in seiner Weitläufigkeit weitaus besser als die bisherige Teststrecke am Ausbauende der Autobahn 44 am Flugplatz in Mönchengladbach.

Das asphaltierte Gelände, das früher zu der Nievenheimer Ziegelei gehörte und später von Schrott Schaak bewirtschaftet wurde, wird von der Autobahnpolizei unter anderem mit einer Bewässerungsanlage ausgestattet, mit der die Beamten dann die unterschiedlichsten Witterungsverhältnisse erproben können.

Rasante Schnellfahrten, riskante Überholmanöver. abruptes Abbremsen, Ausweichen eines plötzlichen Hindernisses, wird künftig in Nievenheim auf dem Stundenplan der rund 500 Autobahn-des Regierungsbzirks stehen. Das Trainingsprogramm umfasst jeweils zwei Tage.

Dann sollen die Beamten mit ihrem Wagen so vertraut sein, dass sie jeder Situation gewachsen sein sollen. "Das Training umfasst sowohl einen theoretischen Teil wie Fahrzeug-Physik und ähnlichem und dann vor allem die praktischen Übungen, die zeigen und trainieren sollen, wie sich die Beamten in der jeweiligen Fahrsituation verhalten sollen.

Die Beamten werden zum Beispiel hautnah erfahren, wie unterschiedlich das Fahrzeug auf trockener und nasser Fahrbahn reagieren. "Bei unseren Einsätzen ist unbedingt eine schnelle und sichere Reaktion erforderlich, um andere und sich selbst nicht zu gefährden", so Schiefelbein. Die Kurse umfassen zunächst zwei Tage, "wenn wir dann durch sind,beginnen wir von vorne.

Eigentlich sollte nach den Angaben von Ulrich Schiefelbein bereitsAnfang September mit dem Training auf dem Nievenheimer Gelände begonnen werden. Doch der hauptverantwortliche Trainer ist schwer erkrankt, liegt in der Klinik. "Wir werden aber noch in diesem Jahr beginnen", so Schiefelbein.

Bereits seit Jahren, nachdem die Auto-Spedition das Gelände verlassen hatte, besteht seitens der Polizei Interesse an dem Gelände. So gab es schon vor geraumer Zeit in Anwesenheit von Vertretern der Bezirksregierung und Landrat Dieter Patt Trainingsfahrten auf dem Gelände.

Kosten werden durch den Umzug von Mönchengladbach nach Nievenheim nicht verursacht, da die komplette Ausrüstung des Trainingsgeländes mobil ist und problemlos auf das neue Areal verfrachtet werden kann.

Mit dem Trainingsbetrieb hoffen auch Nievenheim und Dormagen auf eine kleine Wertschöpfung, denn die Beamten müssen sich bei den Kursen verpflegen, werden sich vielleicht in der Pause oder am Abend in der Stadt umschauen oder bei entsprechender Entfernung dort übernachten.

INFO: Autobahnpolizei Die Autobahnpolizei im Regierungsbezirk Düsseldorf ist für etwa 700 Autobahnkilometer in einem der dichtesten Verkehrsnetze Europas zwischen der holländische Grenze und der Kölner Stadtgrenze sowie für weite Teile des Ruhrgebiets zuständig. Im Einsatz auf den Fernstraßen sind auf diesen Strecken rund um die Uhr etwa 500 Beamte.

(NGZ)
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