Dormagen Fähr-Verkehr ist trotz Niedrigwasser gesichert

Dormagen · Die "Niederrhein" hat bei niedrigeren Wasserständen keine Probleme mehr. Das Piwipper Bötchen muss pausieren.

 Die "Niederrhein" kann den Betrieb nun länger aufrecht erhalten.

Die "Niederrhein" kann den Betrieb nun länger aufrecht erhalten.

Foto: LH

Der Kohlefrachter "Maranta" steckte Anfang der Woche bei Köln fest. Der niedrige Pegel des Rheins mit knapp zwei Metern in der Domstadt machte ein Durchkommen unmöglich. Weil das Freischleppen scheiterte, musste der Rhein komplett gesperrt werden. Positive Auswirkungen hatte das aber auf die Autofähre "Niederrhein", die täglich viele Male die Strecke zwischen Zons und Düsseldorf-Urdenbach zurücklegt und damit auch für Berufspendler unentbehrlich ist.

"Wir hatten an diesen Tagen etwas mehr Ruhe als sonst und mussten den anderen Schiffen nicht so oft ausweichen — denn die haben das Wegerecht", berichtet Fährmann Ravil Fajzulim, der die "Niederrhein" seit 18 Jahren sicher vom einen zum anderen Ufer lenkt.

Ruhiger sei es in diesem Jahr ohnehin, betont der Fährmann. "Der Frühling ist enorm wichtig für uns, denn da haben wir die meisten Gäste. Aber in diesem Jahr war es so lange zu kalt — und in den Sommerferien sind viele im Ausland. Auch die Berufspendler werden dann weniger. So können wir nicht von einem guten Jahr sprechen."

Dass die "Niederrhein" unbehelligt vom Wasserstand ihre Touren fahren kann — gestern lag der Pegel in Köln bei 1,90 Meter und in Düsseldorf bei 1,57 Meter — liegt vor allem an Inhaber Wolfgang Jansen: Der hatte 2012 die Anlegestelle ausbaggern lassen. "Deshalb können wir gut fahren", so Fajzulim. "Es wurde viel Geld investiert. Bagger- und Vermessungsschiffe waren im Einsatz — das war schon spannend."

Nicht im Einsatz ist an diesem Wochenende das "Piwipper Bötchen", das zwischen Rheinfeld und Monheim fährt. Der Vize-Vorsitzende des Vereins, Emil Drösser, erklärt: "Wegen des Niedrigwassers des Rheins müssen wir auf den Fährbetrieb am Samstag und Sonntag verzichten." Gestern trafen sich die Mitglieder zu einer Sondersitzung. Geplant war, die Anlegestelle so zu präparieren, dass das Bötchen fahren kann, ohne dass die Schraube Schaden dabei nimmt.

"Diese Idee wurde aber verworfen. Lieber wollen wir die Anlegestelle in der kommenden Woche mit Beton aufschütten, damit die Schraube nicht hängen bleibt", sagt Drösser. Im Gegensatz zum "Niederrhein"-Fährmann ist er zufrieden mit der laufenden Saison: "Wir haben bereits alle Kosten eingefahren. Bei schönem Wetter wird das Bötchen sehr gut genutzt, am stärksten Tag konnten wir 1200 Fahrgäste zählen." Derzeit fährt das Piwipper Bötchen samstags und sonntags etwa im Halbstundentakt zwischen 10.30 Uhr und mindestens 18 Uhr. "Unsere Intention ist es, das Bötchen zu privatisieren, damit es öfter fahren kann."

Maximal zwölf Personen finden Platz auf der "Piwipp".

(vest)
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