Dormagen Existenzgründer setzt auf besonders haltbare Paletten

Dormagen · Mit einem Unternehmen für Spezial-Paletten hat sich der Dormagener Michael Müller selbstständig gemacht.

 Michael Müller mit den Spezial-Paletten aus Kunststoff. Sie seien haltbarer als die Varianten aus Holz, sagt der Dormagener.

Michael Müller mit den Spezial-Paletten aus Kunststoff. Sie seien haltbarer als die Varianten aus Holz, sagt der Dormagener.

Foto: Andreas Woitschützke

Für viele sind sie bloß ein paar Quadratmeter Holz oder Plastik, für Michael Müller aber sind sie etwas ganz Besonderes. Der 55-jährige Dormagener ist ein Experte für Paletten. Ihn faszinieren die Lastenträger so sehr, dass er sie in den Mittelpunkt eines Unternehmens gestellt hat. Unter dem Namen Dom Paletten hat Müller sich selbstständig gemacht und verkauft und vermietet Paletten an Firmen. Seine Nische glaubt er in besonders haltbaren Plastikpaletten gefunden zu haben. "Euro-Paletten führe ich zwar auch, aber die gibt es an jeder Ecke", sagt der Unternehmer.

Die weit verbreitete Euro-Palette, von der geschätzt 400 Millionen Stück weltweit im Umlauf sind, habe vor allem einen Nachteil: Sie sei anfällig für Beschädigungen und Schmutz. So könne es passieren, dass die Holzvariante bereits nach viermaliger Verwendung nicht mehr zu gebrauchen sei. Kunststoffpaletten hingegen seien zwar teurer, würden aber bis zu zwölf Jahre halten. Durch die Möglichkeit, sie reinigen zu können, seien sie bestens für den Einsatz von Lebensmitteln oder Pharmaprodukten geeignet. "Das ist ein Wachstumsbereich", sagt Müller. Die Reinigung der Spezialpaletten bietet der Unternehmer gemeinsam mit einem Partner an. Müller sieht seine Funktion als Bindeglied zwischen den Palettenherstellern und den Kunden.

Dass Müller sich einmal mit einem Unternehmen in der Logistikbranche selbstständig machen würde, war zu Beginn seines Berufslebens alles andere als absehbar. "Ich habe Einzelhandelskaufmann gelernt und in der Schuhbranche gearbeitet", sagt Müller. Schon damals habe ihn interessiert, wie die in Italien produzierten Schuhe nach Deutschland gekommen sind. Nach etwa 25 Jahren suchte er dann eine neue Herausforderung. Er schulte um und arbeitete knapp neun Jahre in der Lademittelverwaltung einer Spedition. Dann entschloss er sich zur Selbstständigkeit.

Dormagen sei für ihn als Ort bestens geeignet für sein Unternehmen. "Es liegt genau in der Mitte von zwei Metropolen. Hier gibt es eine gute und vielschichtige Industrie", sagt Müller. Den Bezug zur Stadt hat er in seinen Firmennamen eingebaut. Der Begriff "Dom" stehe auch für "Dormagen" und "Müller" — eine Verbindung zum Kölner Wahrzeichen sei ebenfalls gewollt.

Aktuell konzentriert sich Müller darauf, in der Region einen Kundenstamm aufzubauen und zu wachsen. Pläne für die weitere Zukunft hat er aber bereits. Um größere Mengen von Kunststoffpaletten trocken und sauber lagern zu können, benötigt er eine Lagerhalle. Zudem kann Müller sich vorstellen, aus einer Hand den Transport von empfindlichen Maschinen anzubieten.

(NGZ/ac)
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