Dormagen evd will Preise konstant halten

Dormagen · Während in den kommenden Monaten zahlreiche Versorger ihre Gaspreise erhöhen, bleibt der Energiepreis bei der evd konstant. Möglichkeiten zu sparen haben Verbraucher dennoch, erklärt die Verbraucherzentrale NRW.

Elektromobilität ist für evd-Chef Rudolf Esser ein Zukunftsprojekt. Wie sich die Preise im Strombereich entwickeln, ist derzeit allerdings noch unklar.

Elektromobilität ist für evd-Chef Rudolf Esser ein Zukunftsprojekt. Wie sich die Preise im Strombereich entwickeln, ist derzeit allerdings noch unklar.

Foto: h. jazyk

Die Hiobsbotschaft für Energieverbraucher kam wie gewohnt in massierter Form: Insgesamt 32 Gasversorger kündigten jetzt an, im Juli, August und September ihre Preise erhöhen zu wollen, darunter auch die Energieriesen RWE und E.on. Die Dormagener Verbraucher, die ihr Gas beim örtlichen Versorger Energieversorgung Dormagen (evd) beziehen, sind davon indes nicht betroffen. Der Gaspreis bleibt stabil — zunächst jedenfalls. "Von der jetzigen Marktentwicklung ausgehend, werden wir die Preise in diesem Jahr nicht erhöhen müssen", erklärte evd-Geschäftsführer Rudolf Esser gestern gegenüber der NGZ. Der Marktpreis für Heizöl sei zuletzt zurückgegangen. Doch auch politische Einflüsse, die schwer vorherzusagen sind, können noch einen Effekt auf den Preis haben.

evd mit Preis im Mittelfeld

Insgesamt liegt die evd mit ihrem Preis im Mittelfeld. Das erklärt Peter Blenkers, Energieexperte bei der Verbraucherzentrale in NRW. "Bei einem Verbrauch von 20 000 Kilowattstunden liegen die Kosten in Dormagen bei 1450 Euro im Standardtarif", so Blenkers. Zum Vergleich: In Düsseldorf zahlen Kunden 1435 Euro, in Neuss 1474 Euro, in Monheim 1401 Euro, Kunden der Gelsenwasser-Tocher Energie hoch 3 sogar nur 1170 Euro. Blenkers beklagt zudem, dass viele Versorger die Gebühren trotz moderater Preise an der Erdgasbörse

Unklar ist auch, wie sich der Strompreis entwickelt. Das Oberlandesgericht Düsseldorf hatte vor einigen Wochen entschieden, dass die Bundesnetzagentur den Wert der Strom- und Gasnetze falsch berechnet hat. Evd-Chef Rudolf Esser hatte Anfang Juni erklärt, dass es eine Garantie für den aktuellen Strompreis nicht gebe. Gestern fügte er hinzu: "Das Gerichtsurteil ist noch nicht rechtskräftig."

Energieexperte Blenkers sieht die evd auch im Strombereich im Mittelfeld. 3600 Kilowattstunden lägen derzeit bei 947 Euro. Auch hier ist Monheim (880 Euro) günstiger. Der Mann von der Verbraucherzentrale meint, dass Strombezieher bei einem Alternativversorger rund 120 Euro sparen könnten. Doch warnt Blenkers vor Fallstricken, etwa Versorger die Vorkasse verlangten oder Kautionsangebote verkaufen wollten. Es gelte die Faustformel: "Je sicherer Anbieter, desto geringer sind die Vorzüge." Zudem sollten sich Verbraucher vor dem Wechsel ihren Vertrag ganz genau anschauen. "Preiserhöhungen durch steigende Netzentgelte oder die Umlage für das Erneuerbare-Energien-Gesetz sind im Vertrag manchmal ausgenommen", erklärt Blenkers. Auch im Strombereich bemängelt der Energieexperte, das Preissenkungen nicht weitergegeben würden.

(NGZ)
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