Dormagen Etatkrise lähmt die Stadt

Dormagen · Unsere Zeitung nimmt im "Dormagen Barometer" Vorhaben und "Baustellen" in der Stadt unter die Lupe, zeigt Fort- und Rückschritte auf. So ist der aktuelle Stand.

Dormagen-Barometer: So steht es um die Projekte
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Dormagen-Barometer: So steht es um die Projekte

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Die Haushaltskrise lähmt die Stadt, die großen, insgesamt selbst unverschuldeten finanziellen Schwierigkeiten Dormagens verhindern klare Strukturen und Perspektiven. In vielen Bereichen des städtischen Lebens ist es unklar wie es weiter geht: Wie wird künftig die Schullandschaft aussehen?

Wird es in Dormagen künftig noch ein Freibad geben? Auf welchen Sportplätzen kann noch Sport getrieben werden und zu welchem Preis? Welche städtebaulichen Entwicklungen sind noch möglich, welche Impulse kommen aus der Wirtschaft? Die Finanzen diktieren die Stadtentwicklung.

Das zeigt sich auch in der zweiten Ausgabe des "Dormagen Barometers". Mit ihm will unsere Zeitung die aktuellen Themen und Projekte verfolgen, und zwar über einen langen Zeitraum. Sie werden zwei Mal im Jahr auf den Prüfstand gestellt. Dazu sind drei Kategorien eingerichtet: "In der Mache", "In der Planung" und (erst) "In der Diskussion". Gibt es bei einem Thema einen deutlich erkennbaren Fortschritt, bekommt es einen grünen Pfeil, der nach oben zeigt, und es gibt einen Aufstieg im Ranking. Aber es kann auch nach unten gehen.

Auch neue Projekte werden berücksichtigt und können ins "Dormagen-Barometer" aufgenommen werden, andere herausfallen, wenn sie inzwischen beendet sind. Die im "Dormagen Barometer" benannten Projekte stehen exemplarisch für kommunale Schwerpunkte und Ziele und auch für Durchsetzungswillen und -fähigkeit der Politik.

Die gewählten neun Vorhaben können natürlich nicht all das abbilden, was sich aktuell in der Stadt abspielt. Es sind aber die wichtigsten Vorhaben und Themen, einige sogar Dauerbrenner. Wie die Entwicklung der Zuckerfabrik mit dem geplanten Einkaufsmarkt. Oder aber der Autobahnanschluss Delrath. In den nächsten Wochen und Monaten wird es Entscheidungen geben. Zum Beispiel bei den Schulen. Im Primarbereich sollen "Lernorte" zusammen mit Kindertagesstätten Innovation und freie städtische Grundstücke bringen. Bei den weiterführenden Schulen geht es um Grundsätzliches: Gesamtschule oder Sekundarschule. Dabei droht sogar der Wegfall eines Gymnasiums.

Sehr emotional besetzt ist auch die Bäder-Diskussion. Weil Stadt und CDU die beiden maroden und stark sanierungsbedürftigen Hallenbäder in der Stadtmitte und in Nievenheim abreißen und in der City ein neues Bad errichten wollen, haben sich in Nievemnheim Gegner formiert. Sie wollen ein Bürgerbegehren initiieren, um dann per Bürgerentscheid beide Bäder zu erhalten. Ob es dann noch die Römertherme geben kann, ist unklar.

Es gibt aber auch sehr positive Entwicklungen in den vergangenen Monaten. Das ist zunächst das planerische Fortkommen bei der Umgestaltung des Bahnhofes mitsamt Umfeld. Da tut sich was! Auch ist beim Ausbau der U3-Betreuungsplätze eine positive Entwicklung zu verzeichnen. Dormagen gehört zu den Kommunen im Land, die die gesetzliche Vorgabe deutlich übertrifft und mehr Plätze anbieten wird als sie muss. Aber ob selbst das reichen wird?

Info Das "Dormagen-Barometer" haben Jens Krüger, Klaus D. Schumilas und Carina Wernig zusammengestellt.

(NGZ/rl)
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