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Dormagen Erster "Lernort" verbindet Kita und Schule

Dormagen · "Villa blaue Wolke" und Henri-Dunant-Schule werden zusammengelegt. Die Stadt spart 40 000 Euro Betriebskosten.

 Das unter Denkmalschutz stehende städtische Gebäude der Kindertagesstätte "Villa bunte Wolke" wird bald zum Verkauf angeboten.

Das unter Denkmalschutz stehende städtische Gebäude der Kindertagesstätte "Villa bunte Wolke" wird bald zum Verkauf angeboten.

Foto: Hans Jazyk

Der Schulausschuss hat einstimmig den ersten Lernort der Stadt beschlossen. Aus der Finanznot heraus geboren, könnte diese Idee, die nun in einem Pilotprojekt mündet, Modellcharakter für eine ganze Reihe weiterer Einrichtungen werden. Zum 1. August kommenden Jahres werden die Kinder der Kindertagesstätte "Villa bunte Wolke" neue Räume in der Henri-Dunant-Grundschule bezogen haben und alle gemeinsam unter einem Dach einen Lernort bilden.

In Zeiten des Haushaltssicherungskonzepts der finanziell schwächelnden Stadt ergibt sich aus diesem Projekt kurz- und langfristig eine erhebliche Ersparnis: Die Stadt kann schon bald das unter Denkmalschutz stehende Kita-Gebäude an der Gabrielstraße verkaufen. Erwartet wird ein Erlös von etwa 480 000 Euro. "Ich kann mir gut vorstellen, dass ein solches Objekt für Anwälte, Steuerberater oder Architekten interessant ist", sagt Kämmerer Kai Uffelmann, "auch um Arbeiten und Wohnen dort zu kombinieren."

Darüber hinaus spart die Stadt dann jährlich rund 40 000 Euro Betriebskosten für die Kita. In der Schublade liegen bereits Pläne für weitere Lernorte: So soll es in Stürzelberg zu einem Zusammenschluss zwischen der evangelischen Kindertagesstätte "Schatzkiste" und der St.-Nikolaus-Grundschule an der Schulstraße kommen. In Horrem sollen die Christoph-Rensing-Grundschule und die evangelische Kita "Sonnenblume" zu einem Lernort werden. Die Verwaltung geht davon aus, so Dezernentin Tanja Gaspers, für die Grundstücke jeweils einen Erlös von rund 40 000 Euro zu erzielen. Die in beiden Kitas notwendigen Veränderungen für neue U3-Plätze werden dann im Rahmen der Zusammenlegung in den Grundschulen vorgenommen.

In Delrath ist die Raumsituation vergleichsweise einfach. Weil die Schule ab dem Sommer nur noch einzügig laufen wird und somit nur sieben Klassenräume benötigt werden, können die Grundschulkinder problemlos im Obergeschoss untergebracht werden und die Kita die Räumlichkeiten im Erdgeschoss nutzen. Im Untergeschoss entsteht dann ein Speiseraum und Küchenbereich für die OGS-Kinder und bei Bedarf für die Vorschulkinder der Kita.

"Alle Maßnahmen sind in einem engen Kontakt mit allen Betroffenen und Beteiligten diskutiert worden", sagen Dezernentin Gaspers und Ellen Schönen-Hütten, Leiterin des Schulverwaltungsamtes, und weisen Vorwürfe von Eltern zurück, sie seien in die Planungen nicht einbezogen worden. Einigkeit herrscht bei beiden, dass dieser Lernort zur Zukunftssicherung der Delrather Grundschule erheblich beiträgt. Diese Auffassung teilt auch Hans-Joachim Reich, kommissarischer Leiter der Henri-Dunant-Schule: "Die Kollegen beider Einrichtungen freuen sich auf den Lernort. Das ist eine große Chance für Delrath und von Vorteil, wenn in der Kita nach Konzepten gearbeitet wird, die in der Schule weitergeführt werden."

Kritik von Elternvertreterinnen in der Sitzung des Schulausschusses, wonach die Verwaltung zu langsam auf Mängelmeldungen reagiere, wurden zurückgewiesen. "Wenn wir Hinweise bekommen, wonach das Dach undicht ist, reagieren wir umgehend", so Gaspers. In den kommenden Monaten wird die Schule umfangreich saniert: Fassade, Fenster, Dach, PCB und Brandschutz heißen dann die Arbeitsfelder.

(NGZ/rl)
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