Heilpädagogischen Kindergarten in Nievenheim Erst das Dach, dann der Rest

Heilpädagogischen Kindergarten in Nievenheim · Als erste Maßnahme aus dem Konjunkturpaket II wird der Heilpädagogische Kindergarten in Nievenheim saniert. Die gesamten Bauarbeiten werden voraussichtlich 400 000 Euro kosten.

 Das Baugerüst steht schon seit der vergangenen Woche. Jetzt können Joachim Musiol, Willi Bednarczyk, Gerd Trzeszkowski, Christoph Pütsch und Dirk Henkis (v.l.) den Startschuss für die Arbeiten kaum noch erwarten.

Das Baugerüst steht schon seit der vergangenen Woche. Jetzt können Joachim Musiol, Willi Bednarczyk, Gerd Trzeszkowski, Christoph Pütsch und Dirk Henkis (v.l.) den Startschuss für die Arbeiten kaum noch erwarten.

Foto: M. Reuter

Nievenheim In den vergangenen Wochen und Monaten reagierte Annette Prast auf jeden Regenschauer besonders empfindlich. Ob morgens, mittags, abends oder gar nachts — wann immer die ersten Tropfen vom Himmel fielen, hatte die Leiterin des Heilpädagogischen Kindergartens in Nievenheim nur eines im Kopf: das undichte Dach der Einrichtung, durch das immer so viel Wasser in das Gebäudeinnere kam, dass sich überall Pfützen bildeten. "Und die mussten schnell beseitigt werden, bevor darauf jemand ausrutschen oder ein muffiger Geruch entstehen konnte", erklärt Prast, die sich nun entspannt zurücklehnen kann. Als erste Maßnahme aus dem Konjukturpaket II wird nämlich jetzt der Kindergarten an der Salvatorstraße saniert.

Noch bevor die ersten Kinder nach den Sommerferien das Gebäude betreten, soll das undichte Dach bereits Geschichte sein. Und nicht nur das: "Nachdem das Flachdach einem neuen Satteldach gewichen ist, bekommt das Gebäude eine neue Wärmeisolierung", erläutert Willi Bednarczyk. Für den Vorsitzenden des Salvator-Vereins — dem das Kindergarten-Gebäude gehört — ist das Konjunkurpaket II ein "echter Glücksgriff", wie er sagt. "Wir hätten uns die Sanierung sonst schlichtweg nicht leisten können", weiß Bednarczyk. Schließlich werden die gesamten Baukosten rund 400 000 Euro betragen. "Davon werden 340 000 Euro aus dem Konjunkturpakett II finanziert", erklärt der städtische Jugend-Fachbereichsleiter Gerd Trzeszkowski, der das Geld richtig angelegt sieht. "Das ist ein guter Beginn des Förderprogramms und ein hervorragender Verwendungszweck für die öffentlichen Gelder", so Trzeszkowski.

Seit 1974 hat der erste Sonderkindergarten im gesamten Kreisgebiet seine Heimat im Gebäude neben dem ehemaligen Nievenheimer Pastorat an der Salvatorstraße. Davor wurde die Einrichtung provisorisch in den Räumen des katholischen Jugendheims in Gohr betrieben. In dem Kindergarten, in dem 42 Kinder mit körperlichen und geistigen Behinderungen in kleinen Gruppen mit acht oder neun Kindern von jeweils zwei Fachkräften betreutbetreut werden, arbeiten außerdem fünf Therapeuten für Krankengymnastik, Ergotherapie, Motopädie, Sprachtherapie und Heilpädagogik. Einrichtungsleiterin Annette Prast und eine Hauswirtschafterin komplettieren das Team. "Der Heilpädagogische Kindergarten hat weit über die Stadtgrenzen von Dormagen hinaus schon seit vielen Jahren einen hervorragenden Ruf", sagt Gerd Trzeszkowski. Damit dieser Ruf erhalten bleibe, sei es wichtig das Gebäude nicht nur zu sanieren, sondern auch zu modernisieren. So bekommt die Einrichtung in den kommenden Wochen neben einem neuen Dach auch wärmegedämmte Fassaden sowie neue Fenster und Türen. Eine Solaranlage sei laut Bednarczyk ebenfalls geplant.

Der Vorsitzende hat noch einen Grund zur Freude: Um den Salvator-Verein künftig stärker zu unterstützen, wird die Stadt ihm auf einstimmigen Beschluss des Jugendhilfeausschusses als Mitglied beitreten. "So wächst noch mehr zusammen, was zusammen gehört", macht Trzeszkowski deutlich.

(RP)
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