Erfindung im Chempark Dormagen Covestro macht aus Treibhausgas Rohstoff

Dormagen · Aus Treibhausgas wird Rohstoff: Das könnte in der Covestro-Zentrale im Chempark in großen Lettern die Wände zieren. Und diesem Ziel rückt der Kunststoffkonzern wieder ein Stück näher.

 Ein Sportboden mit CO 2  als Rohstoff ist in Shanghai verlegt.

Ein Sportboden mit CO 2 als Rohstoff ist in Shanghai verlegt.

Foto: Covestro

Nach Matratzen mit einem Anteil aus CO2 (Kohlendioxid) kommt jetzt der Sportbodenbelag. Werkstoffhersteller Covestro hat mit der chinesischen Firma Shandong Inov NOV New Materials, einem Materialhersteller und technischen Dienstleister für Kunststoff-Sportböden, zusammengearbeitet.

Ergebnis: Ein Gehweg aus dem CO2-basierten Material Cardyon wurde in  Shanghai verlegt. „Es ist die erste Anwendung in China, bei dem das innovative Material auf CO₂-Basis zur Herstellung von Sportböden verwendet wurde“, meldet der Konzern. Den weltweit ersten Sportboden aus diesem in Dormagen produzierten Material liegt auf der Anlage des Hockey-Bundesligisten CHTC in Krefeld. Da es sich um den wesentlichen Bestandteil des Unterbodens handelt, kann Polyol auch bei Böden für andere Sportarten wie Basketball oder Fußball verwendet werden.

„Die Zusammenarbeit unserer chinesischen Kollegen mit Inov ist ein wichtiger Schritt, um das Bewusstsein für Anwendungsmöglichkeiten unserer innovativen Materialien zu erhöhen“, sagt Daniel Meyer, Leiter der Business Unit Polyurethanes bei Covestro. Die Kooperation soll auch künftig erhalten bleiben. „Ziel ist es, unseren CO2-Fußabdruck kontinuierlich zu reduzieren und unser Geschäft nachhaltig auf die Kreislaufwirtschaft auszurichten“, ergänzt Meyer.

Konkret ist das Treibhausgas in einem Bindemittel – genauer: in einem seiner Bestandteile – enthalten. Der entsprechende Werkstoff (Polyol), den Covestro Cardyon taufte, verwandelt CO2 in einen Rohstoff und hilft, bei der Produktion bis zu einem Fünftel Rohöl einzusparen. Der Beweis ist 66 Metern lang und 1,2 Meter breit.

(lud)
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