Dormagen Erfinderin des Windel-Chips

Dormagen · Die 16-jährige Rebecca Hamacher hat einen Microchip entwickelt, der die Feuchtigkeit von Windeln misst – und die Jury des Wettbewerbs "Invent a Chip" überzeugt. Die Schülerin des Leibniz-Gymnasiums programmiert nun.

 Auf einem solchen Entwicklungsboard muss Rebecca Hamacher ihren Chip nun bis September programmieren. Der eigentliche Windel-Chip ist viel kleiner. Im Oktober werden die besten Umsetzungen ausgezeichnet.

Auf einem solchen Entwicklungsboard muss Rebecca Hamacher ihren Chip nun bis September programmieren. Der eigentliche Windel-Chip ist viel kleiner. Im Oktober werden die besten Umsetzungen ausgezeichnet.

Foto: Hans Jazyk

Die 16-jährige Rebecca Hamacher hat einen Microchip entwickelt, der die Feuchtigkeit von Windeln misst — und die Jury des Wettbewerbs "Invent a Chip" überzeugt. Die Schülerin des Leibniz-Gymnasiums programmiert nun.

Rebecca Hamacher tüftelt gerne am Computer, beschäftigt sich aber auch mit den praktischen Dingen im Leben. Aus dieser Kombination hat die 16-Jährige aus Straberg eine für Pflegepersonal und Mütter äußerst praktische Idee entwickelt: Ein Microchip soll messen, wann eine Windel feucht ist.

"Der Einfall ergab sich aus einem Gespräch mit einer Freundin", erzählt die Schülerin des Leibniz-Gymnasiums. Im Unterricht hatte die Klasse einen Blumenwächter gefertigt, der ein Signal abgibt, wenn eine Pflanze Wasser benötigt. "Ähnliches sollte doch auch für Windeln möglich sein", dachte sich Rebecca Hamacher. "Dadurch, dass der Zivildienst wegfällt und es immer mehr Pflegebedürftige gibt, könnte man durch den Chip Zeit und vielleicht auch Personal sparen — und zum Beispiel Wundliegen durch eine nasse Windel vermeiden." Auch für Babywindeln wäre ein solcher Wächter denkbar. Zunächst soll der Chip, der außen an der Windel befestigt wird, mit einem Leuchtelement versehen werden und ein optisches Signal abgeben, wenn die Windel feucht ist. "Später wäre auch eine Funkübertragung des Signals, etwa ins Schwesternzimmer, denkbar", erklärt die Schülerin.

Die Erfindung hat sie beim Nachwuchs-Wettbewerb "Invent a Chip" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und des Technologieverbands VDE eingereicht — und zog in die nächste Runde ein. Aus 2900 Jugendlichen wurde sie als eine von zwölf Teilnehmerinnen für einen Workshop an der Universität Hannover ausgewählt.

Nach dem Erfolg im Vorjahr, als drei Schüler des Leibniz-Gymnasiums beim Wettbewerb mitwirkten, haben "auch in diesem Jahr einige unserer Schüler gute Ideen eingereicht. Ein wichtiges Kriterium für die Jury: Die Idee muss umsetzbar sein", erklärt Jörn Schneider, Physiklehrer am Leibniz-Gymnasium. Er betreut eine Arbeitsgruppe, die sich mit Computerchips und anderen Tüfteleien beschäftigt und hilft bei der schriftlichen Ausarbeitung der Idee. Die wirkliche Arbeit folgt jetzt erst in der Praxisphase: Nach dem Workshop mit Experten in Sachen Chipdesign muss die Schülerin ihre Idee nun bis September konkret in die Programmierung eines Mikrochips auf einem Entwicklungsboard umsetzen.

Eine Jury prämiert die besten drei Ausarbeitungen am 10. Oktober im Rahmen des Mikrosystemtechnik-Kongresses in Darmstadt. Die Gewinner dürfen ihre Idee der Öffentlichkeit — und der Industrie — auf Messen wie der Cebit präsentieren. Zudem werden die besten drei Chips wirklich hergestellt.

(NGZ)
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