Entsorgung in Dormagen Altpapier-Streit: EGN pocht auf Arbeitsschutz

Dormagen · Seit Anfang 2019 nimmt der Müllentsorger EGN keine Kartons neben der grünen Tonne mit.

 Wie Anfang Januar an der Bismarckstraße in Nievenheim werden Kartons neben der grünen Tonne nicht mehr von der EGN miteingesammelt.

Wie Anfang Januar an der Bismarckstraße in Nievenheim werden Kartons neben der grünen Tonne nicht mehr von der EGN miteingesammelt.

Foto: Privat

Dass die Entsorgungsgesellschaft Niederrhein (EGN) seit Januar ihre Altpapier-Abfuhrpraxis geändert hat, sorgt für Ärger und Unmut vieler Dormagener. Denn anders als in der Vergangenheit nehmen die EGN-Mitarbeiter bei der Altpapiersammlung keine Kartons und anderes gestapeltes Papier mit, das außerhalb der grünen Tonnen steht. Die EGN ist Entsorgungspartner der Stadt Dormagen, so dass nach Intervention des Bürgermeisters Erik Lierenfeld im Januar einige der Kartons – und von Weihnachtsgeschenken – übriggebliebene Verpackungen doch noch mitgenommen wurden. Im Februar wurde zudem mit dem neuen Angebot begonnen, am ersten Samstag mit mobilen Containern mehrere Stadtteile anzufahren, so dass die Bürger ihre Kartons dort abgeben können. Diese Ergänzung zur Sammlung über die grüne Tonne ist eine sechsmonatige Testphase, die die Stadt Dormagen und die EGN verabredet haben. CDU und SPD reicht diese neue Praxis nicht, daher suchen die Spitzen der Großen Koalition ein Gespräch mit dem EGN-Geschäftsführer noch in diesem Monat.

Wie die EGN am Freitag verdeutlicht, sei die Umstellung nötig geworden „durch eine deutliche Zunahme an Verpackungsabfällen aus Papier, die zu immer größeren Beistellungen geführt haben“. Diese mitunter sehr schweren und teils aufgeweichten Kartonagen stellten für das Personal eine Gesundheitsgefährdung dar. Als Arbeitgeber sei die EGN angehalten, jede vermeidbare Belastung der Mitarbeiter auszuschließen. „Dafür werden seitens der Berufsgenossenschaft Arbeitsmittel gefordert, die dem Stand der Technik entsprechen. Für die Erfassung von Altpapier stellt die Sammlung über Rolltonnen den Stand der Technik dar“, so EGN-Sprecherin Kristiane Helmhold.

Während für Sperrmüll- oder Grünschnittsammlung Fahrzeuge mit niedriger Ladekante und großer Einwurföffnung eingesetzt werden, müssten bei Abfallgefäß-Sammlungen die Ladegüter über Kopf in die schmale Ladeöffnung geworfen werden. „In anderen Kommunen hat die Berufsgenossenschaft die manuelle Handhabung von Altpapier bereits ausdrücklich untersagt“, weist Helmhold auf die Einstellung der Bündelsammlung in Mönchengladbach zum 1. Januar 2019 hin.

Bei den letzten Sammeltouren im Januar seien die Abfallgefäße deutlich voller zur Abholung bereitgestellt worden, so die EGN.

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