Dormagen Engagiert zum Traumberuf

Dormagen · Liza Ksionzek hat im August des vergangenen Jahres ein freiwilliges soziales Jahr (FSJ) bei der Evangelischen Kirchengemeinde Dormagen begonnen. Das war nicht geplant. Heute würde sie am liebsten dort bleiben.

 Stein auf Stein, irgendwann wird's fertig sein: Zu Liza Ksionzeks Aufgaben während ihres freiwilligen sozialen Jahres gehört es auch, zwei Vormittage im Kindergarten Sonnenblume zu verbringen.

Stein auf Stein, irgendwann wird's fertig sein: Zu Liza Ksionzeks Aufgaben während ihres freiwilligen sozialen Jahres gehört es auch, zwei Vormittage im Kindergarten Sonnenblume zu verbringen.

Foto: Hans Jazyk

Heute kann sich Liza Ksionzek nicht mehr vorstellen, in einer Buchhandlung zu arbeiten, obwohl sie nach wie vor gerne liest. Doch als die 20-Jährige im vergangenen Jahr kurz nach dem Abitur doch nicht ihre Ausbildung in einer Dormagener Buchhandlung starten konnte, stand sie zunächst einmal ziemlich ratlos da.

"Ich hatte mich ja um nichts anderes gekümmert", erzählt die Delhovenerin. Und so war sie zunächst einmal ziemlich ziellos, bis sie beschloss, ein freiwilliges soziales Jahr zu absolvieren. Sie bewarb sich bei einer Ganztagsgrundschule, einem Kindergarten und der evangelischen Kirchengemeinde, von der schließlich eine Zusage ins Haus flatterte. "Heute bin ich unendlich froh, dass das geklappt hat", sagt sie. Die bald zehnmonatige Arbeit hat mittlerweile maßgeblich ihren neuen Berufswunsch geprägt. Im Herbst möchte Liza Ksionzek Sozialpädagogik studieren, und danach am liebsten ihren aktuellen Job wieder aufnehmen.

Gottesdienste gestalten

Denn das Tolle daran ist ihrer Meinung nach die Vielseitigkeit. "Montags und mittwochs arbeite ich einen halben Tag im Kindergarten", berichtet sie. Dort spielt, malt, bastelt, singt und turnt sie mit den Kindern. Danach steht Büroarbeit im Pfarrbüro auf dem Programm. Die Post muss bearbeitet, Geburtstagsbriefe geschrieben, die Schaukästen neu gestaltet werden. Am Nachmittag dann werden die Briefe den Geburtstagskindern der Gemeinde, die 70 Jahre und älter werden, persönlich überbracht. "Da kommt es denn schon mal vor, dass ich so einige Stündchen dort verbringe", erzählt die junge Frau, der die Besuche aber Spaß machen, da man so auch viele Leute kennenlernt. Krankenbesuche gehören ebenso zu ihren Aufgaben. Zudem leitet sie eine Frauengruppe im Altenheim Markuskirche und eine immerhin 23-köpfige Konfirmandengruppe, deren Teilnehmer am kommenden Sonntag ihren großen Tag haben. Als Pfarrer Christoph Pfeiffer in Urlaub war, hat sie auch den Schulgottesdienst gestaltet. Das Programm des Kindergartengottesdienstes gehört übrigens ebenfalls zu ihren Aufgaben.

Noch bis Ende Juli wird Liza bleiben, dann ist ihr FSJ vorbei. "Das tut mir schon irgendwie leid. Es ist halt ein schönes Gefühl, wenn die älteren Leute einen aus Dankbarkeit einfach nur anlächeln oder die Hand drücken."

Nun muss sie sich um einen Studienplatz bewerben. "Ich hoffe, an einer der Fachhochschulen in Mönchengladbach, Düsseldorf oder Köln angenommen zu werden", sagt sie. Ob sich ihr aktueller Wunsch, nach dem Studium dort einen festen Arbeitsplatz zu finden, erfüllen wird, bleibt abzuwarten.

Bewerbungen unter Tel. 02133-3433 oder per Mail unter Christoph.Pfeiffer@gmx.de

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort