Dormagen Eltern stimmen für die Sekundarschule

Dormagen · Das Ergebnis der Elternbefragung liegt vor: Danach findet die neue Form der Sekundarschule großen Anklang und kann eingerichtet werden. Das Interesse reicht nicht für eine zweite Gesamtschule aus. 84,6 Prozent der Eltern stimmten ab.

 Schuldezernentin Tanja Gaspers ist mit der Resonanz auf die Elternbefragung hoch zufrieden: Eltern von 966 Kindern haben auf dem Fragebogen ihren Wunsch zur Schulwahl angegeben.

Schuldezernentin Tanja Gaspers ist mit der Resonanz auf die Elternbefragung hoch zufrieden: Eltern von 966 Kindern haben auf dem Fragebogen ihren Wunsch zur Schulwahl angegeben.

Foto: Hans Jazyk

Die Eltern der Dormagener Zweit- und Drittklässler sorgen für eine Überraschung: Sie geben der neuen Sekundarschule und nicht der etablierten Gesamtschule den Vorzug. Eltern von 175 Drittklässlern (166 von Zweitklässlern) erklärten in der Elternbefragung der Stadt, für ihr Kind die Sekundarschule als weiterführende Schulform wählen zu wollen ("ganz bestimmt" oder "eher ja"). Notwendig für die Genehmigung sind 75 Anmeldungen.

Die Verwaltung wird dem Stadtrat vorschlagen, zum Schuljahr 2014/15 diese Schulform erstmals in Dormagen einzurichten. Als Standort ist das Gebäude der Hermann-Gmeiner-Schule vorgesehen. In einer künftigen Sekundarschule würde nach Vorstellung der Verwaltung die Realschule am Sportpark aufgehen, die Realschule Hackenbroich bliebe erhalten.

Das Ergebnis der Elternbefragung ist aus Sicht von Verwaltung und Politik die Basis für die anstehenden Entscheidungen zur Weiterentwicklung der Dormagener Schullandschaft. Auslöser ist das Auslaufen der Hermann-Gmeiner-Schule, die einzige Hauptschule in der Stadt. Gutachter haben daraufhin verschiedene Szenarien entworfen, wie die Schullandschaft im Bereich der weiterführenden Schulen künftig aussehen könnte. Die Vorschläge reichen bis zur Schließung eines der beiden städtischen Gymnasien.

Die Elternbefragung soll nun Klarheit darüber schaffen, welche weitere Schulform es in Dormagen geben soll: die neue, von der Landespolitik unterstützte Sekundarschule oder die Gesamtschule. An der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule werden Jahr für Jahr viele Viertklässler abgewiesen. Trotzdem reichte es bei der Elternbefragung nicht: Für die Gesamtschule haben sich nach der Hochrechnung (um den voraussichtlichen Schulbedarf festzustellen, wurden die Zahlen von der Verwaltung in Absprache mit der Bezirksregierung auf 100 Prozent hochgerechnet) die Eltern von 200 Drittklässlern und 135 Zweitklässlern entschieden. 174 Schüler kann die sechszügige BvS-Gesamtschule aufnehmen.

Eine weitere Gesamtschule müsste mindestens vier Züge mit 100 Schülern haben. "Dafür reicht das Interesse bei der Schulwahl nicht aus", sagt Schuldezernentin Tanja Gaspers. Die Eltern von 966 Kindern gaben auf dem einseitigen Fragebogen ihre Wünsche zur Schulwahl ab dem Jahr 2014 an. Das entspricht einer Rücklaufquote von 84,6 Prozent. "Eine ausgesprochen gute Resonanz", so Gaspers. Sie glaubt, dass das Konzept mit sechs dezentralen und einer großen Informationsveranstaltung aufgegangen ist. "Wir haben damit 400 bis 500 Eltern erreicht." Gaspers begrüßte das starke Votum der Eltern für die Sekundarschule: "Diese Schulform fügt sich am harmonischsten in unsere Schullandschaft ein."

Die am stärksten nachgefragte Schulform bleibt das Gymnasium mit mehr als 43 Prozent: 246 Dritt-, und 301 Zweitklässler sollen sie besuchen. Die Realschule wählten 113 bzw. 115 Eltern.

(NGZ/rl)
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