Dormagen Eltern fordern: OGS-Problem lösen

Dormagen · Stadt versucht, in Rheinfeld einen Industriecontainer aufstellen zu lassen.

 Kai Weber und Schulpflegschaftsvorsitzende Natascha Scheibke.

Kai Weber und Schulpflegschaftsvorsitzende Natascha Scheibke.

Foto: cdu

Die einzige sichere Aussage, die Robert Krumbein, Erster Beigeordneter der Stadt, am Mittwoch Abend bei einer Elternversammlung für die künftigen Erstklässler der Regenbogenschule in Rheinfeld machen konnte, war die: "Im Moment kann ich den sicheren Betrieb der OGS mit sechs Gruppen zum Schuljahresbeginn nicht gewährleisten." Das war ein Schlag ins Gesicht der Anwesenden, die eine andere Nachricht erwartet hatten. Ihr Unverständnis war groß, sie warfen der Verwaltung grobe Versäumnisse vor. Wenn nicht innerhalb kürzester Zeit eine Lösung gefunden wird, erhalten 18 Familien eine Absage. Ihre Kinder würden dann ab Mitte August nicht den gewünschten OGS-Platz erhalten.

71 Mädchen und Jungen sind für das neue erste Schuljahr angemeldet, 42 davon auch für einen Platz in der Offenen Ganztagsschule. Das ist seit Anfang Februar Fakt. Ebenso, dass aufgrund der Anzahl eine sechste Gruppe für die OGS eingerichtet werden muss. Dem hatte der Schulausschuss im März auch zugestimmt. 120 Kinder gehen aktuell in die Einrichtung, zum Schuljahresende werden 19 sie verlassen. Kommen 42 dazu, hätte die OGS 143 Kinder. Das scheitert an fehlendem Platz. "Mit 125 Kindern sind wir an unserer Kapazitätsgrenze angelangt", sagte Mecky Fischer, Projektleiterin beim OGS-Träger TSV Bayer.

Erst Ende Mai hatte sich Krumbein die Räume angesehen und die Problematik erkannt. Er gab zu: "Bis dahin dachte ich, wir könnten das Problem schulintern lösen." Mal abgesehen davon, dass die OGS-Räumlichkeiten an der Walhovener Straße auch baulich in einem recht miserablen Zustand sind und langfristig, wie Krumbein betonte, an einen Neubau für eine sechs- bis siebenzügige OGS auf der Grünanlage neben dem Schuleingang gedacht ist, verlangten die Eltern um Schulpflegschaftsvorsitzende Natascha Scheibke eine kurzfristige Lösung.

Und nun muss eine Art "Zwischenlösung" her, bevor die "Notlösung" greifen kann. Die Notlösung: Auf der Grünanlage nördlich der OGS, die räumlich von der Grundschule getrennt ist, sollen zwei Container mit Sanitäranlagen errichtet werden. Deren Lieferung aber dauere vier bis fünf Monate, wie Krumbein erklärte. Die Zwischenlösung: Für die Zeit von August bis Januar wird ein einfacher Industriecontainer auf dem Parkplatz der OGS errichtet. So hatte ein Vater der Verwaltung einen Hersteller genannt, der solch einen Container binnen von 14 Tagen liefern könnte. "Wir überprüfen das gerade", so Krumbein. "In der Ratssitzung am Donnerstag werden wir Bescheid wissen." Sollte diese Variante nicht klappen, werden Ende nächster Woche die Absagen für einen OGS-Platz verschickt. Die CDU will im Rat per Dringlichkeitsantrag die Verwaltung aufzufordern, "kurzfristig durch Container und mittelfristig durch eine Sanierung oder einen Neubau Abhilfe zu schaffen", so Fraktionschef Kai Weber. "Der bauliche Zustand ist schlecht."

(NGZ)
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