Ehejubiläum in Dormagen Seit bald 70 Jahren ein Paar
Nievenheim · Helmut und Klara Escher feiern ihre Eiserne Hochzeit nur in kleinem Rahmen.
Dass ein Spaziergang am Ersten Advent tatsächlich sein Leben so verändern würde, hätte Helmut Escher nie gedacht. Er war zu Fuß unterwegs, als er an jenem 30. November 1949 am Wegesrand einen Freund entdeckte, der mit einem jungen Mädchen zusammen stand. Escher, damals gerade einmal 18 Jahre alt, blieb stehen, und es entstand eine lange Unterhaltung.
„Eine Woche später sind Klara und ich dann nach Grevenbroich ins Kino gefahren“, erinnert sich der 88-Jährige an die Anfänge mit der gebürtigen Oekovenerin. Der Grundstein für eine rundweg gelungene Beziehung, die bis heute anhält und aus der ein gemeinsamer Sohn entstand, war damit jedenfalls gelegt. Und weil knapp viereinhalb Jahre später die Hochzeitsglocken läuteten, sind Helmut und Klara Escher heute auf den Tag genau seit 65 Jahren verheiratet.
Helmut Escher war kurz nach dem Zweiten Weltkrieg aus Ostpreußen ins Rheinland gekommen, hatte 1947 als Laufjunge bei Bayer angefangen und blieb dem Unternehmen 42 Jahre lang treu, bis er 1989 in den Ruhestand ging. Die letzten Jahre seines Arbeitslebens war er im Werksschutz tätig gewesen. Im Ruhestand hatte er dann Zeit für seine großen Leidenschaften – den heimischen Garten und die Enkeltochter.
In den vergangenen Jahren meinte es das Schicksal mit den Eschers aber nicht so gut. Seit nunmehr fünf Jahren ist Klara Escher ein ans Bett gefesselter Pflegefall und wird aufopferungsvoll von ihrem Ehemann zu Hause gepflegt.
Für andere Aktivitäten der beiden Eisernen Hochzeiter bleibt da naturgemäß keine Zeit mehr. Trotzdem beklagt der Rentner sich nicht: „Ich habe geschworen, dass ich in guten wie schlechten Zeiten für sie da bin. Da ist es selbstverständlich, dass ich das mache.“ Und so wird die Feier an diesem besonderen Ehrentag nur klein ausfallen.
