Einrichtung in Dormagen Raphaelshaus setzt auf pädagogische Reisen

Dormagen · In den Sommerferien waren auch die Bewohner der Kinder- und Jugendeinrichtung unterwegs. Der Schwerpunkt lag dabei auf pädagogisch sinnvollen Aktivitäten.

 Bei den Fahrten mit dem Kanu wird der Zusammenhalt gestärkt.

Bei den Fahrten mit dem Kanu wird der Zusammenhalt gestärkt.

Foto: Gillrath

Sommerferien bedeuten auch für die Kinder und Jugendlichen aus dem Raphaelshaus Urlaubszeit – und die wird pädagogisch sinnvoll genutzt. In diesem Jahr führte es die einzelnen Gruppen in die Eifel, nach Frankreich und sogar nach Schweden. Grundsätzlich fahren alle Wohngruppen mindesten zwei Wochen auf Ferienfreizeit und auch ein großer Teil der teilstationären Angebote (Tagesgruppen) sind im Sommer unterwegs. Spezieller sind die sogenannten Kick-off-Gruppen, die Teil eines intensivpädagogischen Konzeptes sind. Diese sind konzeptionell ca. 80 Tage im Jahr unterwegs und gehen somit auch in den Sommerferien länger auf Reisen. Natürlich mit einem erlebnis- und sportpädagogischen Schwerpunkt. Die Jungen-Kick-Off-Gruppen waren rund um die Mecklenburgische Seenplatte zum  Kanufahren und außerdem Radfahren an der Loire. Die Mädchen-Kick-Off-Gruppe (Helen-Keller-Gruppe) ist mit dem Fahrrad von Dormagen nach Emden gefahren.

Für Einrichtungsleiter Marco Gillrath sind diese Reisen in den Ferien pädagogisch äußerst wertvoll: „Die Ferienfreizeiten sind die pädagogisch intensivsten Zeiten, in denen die Kolleginnen und Kollegen ohne Einfluss und Störungen von außen mit den Kindern und Jugendlichen zusammen sind. Es gibt keine Ablenkung oder Unterbrechungen - die Gruppe ist die gesamte Zeit, auch ohne Pädagogenwechsel, zusammen.“ Insgesamt seien die Ferienfreizeiten sehr vielfältig und unterschiedlich ausgerichtet. Jede Gruppe plant mit den Kindern und Jugendlichen im Rahmen der Partizipation gemeinsam die Tour. Oft sind erlebnispädagogische Anteile mit integriert.  „Im Vordergrund steht dabei die individuelle Entwicklung der Kinder und Jugendlichen sowie die Entwicklung von persönlichen Kompetenzen in einer Umgebung mit anderem Anforderungsprofil als im Alltag“, so Gillrath. Natürlich dürfe der Aspekt Freizeit und Urlaub nicht unterschätzt werden. „Für die Kinder und Jugendlichen in unseren Gruppen ist dies Urlaub, manche Jungen oder Mädchen haben zum ersten Mal das Meer gesehen.“ Zudem verändere sich die  Beziehung zwischen Kind und Pädagogen. „Die Jungen und Mädchen erleben sie in einem völlig anderen Rahmen. Auch der/die ein oder andere Pädagoge bzw. Pädagogin stößt dabei an die Grenzen.“

 Die Kinder und Jugendliche reisen in ihren vertrauten Gruppen.

Die Kinder und Jugendliche reisen in ihren vertrauten Gruppen.

Foto: Gillrath

Finanziert werden die Reisen mit den vom Jugendamt bereitgestellten Feriengeldern. „Die Urlaube werden mit Blick auf allseits steigenden Kosten natürlich auch immer teurer“, so Gillrath. Die Materialien, wie beispielsweise die Kanus,  werden in der Regel von Spendengeldern bezahlt.

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