Einkaufen in Dormagen Gericht verbietet alle drei Shopping-Sonntage für 2020

Dormagen · Neben dem verkaufsoffenen Sonntag am Wochenende verbot das Gericht auch die geplanten Öffnungen im November und Dezember 2020. Geklagt hatte die Gewerkschaft Verdi wegen Mehrbelastung der Belegschaft.

 Vorerst darf es keinen verkaufsoffenen Sonntag geben.

Vorerst darf es keinen verkaufsoffenen Sonntag geben.

Foto: Woitschuetzke,Andreas (woi)

Es war befürchtet worden, trotz kleinem Hoffnungsschimmer – am Samstag folgte dann die Gewissheit: Das Oberverwaltungsgericht untersagt den verkaufsoffenen Sonntag in Dormagen. Und zwar nicht nur den jetzt am Wochenende, sondern auch die beiden für November und Dezember geplanten mit. Das verstimmte vor allem die Händlerschaft, die auf Mehr-Einnahmen gehofft hatte.

Trotz der Kurzfristigkeit der Entscheidung: So ganz unangekündigt war das Verbot nicht. Schließlich gab es ähnliche Beispiele aus umliegenden Städten. Bereits am Donnerstag hatte die Stadt mitgeteilt, dass die Gewerkschaft Verdi zur Unterlassung des für den 27. September geplanten verkaufsoffenen Sonntags einen Eilantrag am Verwaltungsgericht eingereicht hatte. „Nun haben wir Gewissheit: Die Geschäfte in der Innenstadt müssen leider geschlossen bleiben“, bedauerte Bürgermeister Erik Lierenfeld am Samstag. Er hatte sich insbesondere aufgrund der wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie zur Stärkung des Einzelhandels für eine Öffnung ausgesprochen. Die Gewerkschaft hatte angeführt, dass eine Mehrbelastung der Belegschaft durch eine Sonntagsöffnung nur in Verbindung mit Stadtfesten oder Events möglich sein sollte. Und die sind in der Corona-Pandemie nicht wie bisher möglich. „Was Corona und Amazon nicht schaffen, schafft nun bald Verdi“, schreibt das Ring-Center auf Facebook. Deren „politischen Ziele würden „durch ihre Auswirkungen massiv Arbeitsplätze gefährden“.

Die Stadtverwaltung erreichte ein Schreiben des Oberverwaltungsgerichts, in dem eine einstweilige Anordnung die geplanten Öffnungen am 27. September, 8. November und 6. Dezember untersagt. „Diese Entscheidung bedauern wir sehr. Wir müssen nun schauen, ob wir für die Zukunft andere Lösungen finden“, sagt Stadtmarketing-Leiter Thomas Schmitt mit Blick auf die Stärkung der Einzelhändler.

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