Dormagen Eingespielt: Das Model und "el fotografo"

Dormagen · Die Stürzelbergerin Hannah Janosch will als Modell Karriere machen. Mit dem Rommerskirchener Fotografen Thomas Piontkowski arbeitet sie perfekt zusammen. Wir haben ein Shooting der beiden mit Super-Autos begleitet.

 Die Stürzelbergerin Hannah Janosch posiert lässig, aber konzentriert vor einem Traumauto: einer 1000 PS-starken CN Cobra. Fotograf Thomas Piontkowski reichen kleinere Hinweise – die Zusammenarbeit klappt perfekt.

Die Stürzelbergerin Hannah Janosch posiert lässig, aber konzentriert vor einem Traumauto: einer 1000 PS-starken CN Cobra. Fotograf Thomas Piontkowski reichen kleinere Hinweise – die Zusammenarbeit klappt perfekt.

Foto: Linda Hammer

Lässig lehnt Hannah Janosch an dem blitzenden Zweisitzer. Die schlanken Beine stecken in hochhackigen Schuhen, das Kinn ist leicht gehoben, der Körper gespannt. "So?" fragt sie. "Sag ich nicht", entgegnet Thomas Piontkowski. "Dann mache ich es einfach wie ich will", gibt Hannah keck zurück. Die Atmosphäre ist lässig und entspannt. Viel gesprochen wird nicht in der Fahrzeughalle in Stürzelberg. Zwischen einzigartigen Autos bewegt sich die 24-Jährige sicher, nimmt immer wieder neue Positionen ein, Fotograf Thomas belässt es bei wenigen, leisen Hinweisen. "In dieser Umgebung blühe ich einfach auf", sagt Hannah Janosch. "Hinzu kommt, dass die Chemie zwischen uns stimmt."

 Fotograf und Model sehen sich die Ergebnisse kritisch an.

Fotograf und Model sehen sich die Ergebnisse kritisch an.

Foto: Linda Hammer

Das Ergebnis sind Fotos, die Kunden faszinieren, die gerne schöne Frauen zusammen mit außergewöhnlichen Autos sehen. Wie in diesem Fall des anderthalbstündigen Shootings. Höhepunkt sind die Bilder, die die junge Frau mit einer CN Cobra zeigen. Der Zweisitzer ist eine Einzelanfertigung mit 1000 PS. Als die ersten Bilder auf der Facebook-Seite von Janosch auftauchen, meldet sich gleich eine Frau: "Super Bild. Kann ich davon eine Vergrößerung für unseren KfZ-Verkaufsraum haben?" Wenn es Außenaufnahmen sein sollen, dann sind auch mal der Lebensgefährte Thomas Kath und ein paar Freunde mit ihren besonderen Fahrzeugen dabei: Mustang, Camaro, Nissan Skyline oder überwiegend handgemachte Einzelanfertigungen. Weil Autos und Autotuning seit vielen Jahren das Lieblingshobby der jungen Frau sind, fällt es Fotografen wie Piontkowski leicht, immer wieder diese Männerträume fotografisch umzusetzen.

Das Equipment von Thomas Piontkowski ist überschaubar, das er mit zu einem Shooting nimmt: seine Nikon D300, Objektive, zwei Aufsteckblitze, zwei Studioblitze, diverse Schirme und Lichtformer samt Stativen und Reflektoren. "Das ist alles schnell aufgebaut und dann geht es schon los", sagt der 25-Jährige. "Anfangs dauerte ein Shooting mit Hannah fünf Stunden. Davon kann keine Rede mehr sein." Statt 500 Aufnahmen ist es heute viel weniger als die Hälfte. Von der Erfahrung des Fotografen hängt das gelungene Foto ab, sagt er. "Konzept und Kreativität sind entscheidend. Für den normalen Betrachter muss nur die Person perfekt im Vordergrund sein. Natürlich soll das Model perfekt in Szene gesetzt, ihr Ausdruck hinreißend sein. Aber Licht und Location müssen einfach stimmen." So stimme es auch nicht, dass ein herausragendes Foto nur mit einer teuren Profikamera gemacht werden kann. "Ich beweise Zweiflern gerne, dass ich ein perfektes Model-Foto im Studio mit einer viel preiswerteren Nikon D 40 genau so hinbekomme wie mit meiner D300."

Im Winter hat sich Piontkowski, der mit Frau und Sohn in Rommerskirchen zu Hause ist, entschlossen, sein Hobby unter dem Pseudonym "el fotografo" zum Beruf zu machen. Seinen Job als Industriemechaniker hängte er an den Nagel. Vor zweieinhalb Jahren entdeckte Hannah Janosch den Fotografen auf Facebook. "Seine Bilder haben mir auf Anhieb gefielen und ich habe ihn angeschrieben." Daraus hat sich seitdem eine enge Zusammenarbeit entwickelt. "Hannah ist mein Lieblingsmodell, sie hat großes Potenzial und entwickelt sich stetig weiter", lobt der 25-Jährige. Für sie war das gleiche Alter von Model und Fotograf auch ein Kriterium, warum die Chemie so gut stimmt. Die Arbeit ist partnerschaftlich. Hat Piontkowski eine Idee, bespricht er sie mit der Kauffrau für Bürokommunikation. Die wählt dann die passende Kleidung selbst aus. Wie beim Shooting mit den heißen Schlitten, wo sie als "Grid Girl", also als Motorsport-Hostess, posierte: in eng anliegenden schwarz-weißen Shorts und Shirt. Zuvor im Internet gekauft, "weil ich so etwas natürlich nicht im Kleiderschrank habe". Bei aller Freizügigkeit als Hobby-Model, ganz "ohne" stellt sie sich vor keine Kamera. "Da habe ich meine klare Grenze", sagt Hannah Janosch. Daran ändert auch eine große deutsche Boulevardzeitung nichts, bei der sie sich gerade — im weißen Bikini — um den Titel als "Sommermädchen 2013" bewirbt.

(NGZ)
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