Dormagen Eine Terrasse voller Krippen

Dormagen · Krippe ist nicht gleich Krippe. Das beweist die 15. Ausstellung von Ludger Bröckers, bei der in der Adventszeit eine große Vielfalt von handgearbeiteten Ställen und Figuren die Terrasse des 65-Jährigen zieren.

 Ludger Bröckers in seinem Element: Der Ruheständler verwandelt seine Terrasse zum Advent in eine große Krippenlandschaft mit 25 von Hand gearbeiteten Ställen und vielen Figuren.

Ludger Bröckers in seinem Element: Der Ruheständler verwandelt seine Terrasse zum Advent in eine große Krippenlandschaft mit 25 von Hand gearbeiteten Ställen und vielen Figuren.

Foto: H. Jazyk

Alle Jahre wieder: Auch in dieser Adventszeit hat Ludger Bröckers mit Herz und Seele seine Terrasse in eine stimmungsvolle Krippenlandschaft verwandelt. Viele Monate lang hatten zuvor vier Krippenbauer in mühsamer Kleinarbeit Holz bearbeitet, Steine zurechtgehauen, Moos gesammelt und alles gelungen zusammengefügt. Zusammen mit seinem Organisationsteam, Sohn Joachim und dessen Freund Franz Anhalt, hat Ludger Bröckers die Ausstellung mit 25 handgemachten Ställen und zahlreichen Figuren vorbereitet.

Das Resultat kann sich sehen lassen. "Viele Familien kommen jedes Jahr zu mir und ergänzen ihre heimische Krippe um eine weitere Figur", sagt Ludger Bröckers. Der 65-jährige Elektriker im Ruhestand vergleicht eine Krippe gern mit einer Modelleisenbahn: "Meistens ist die ganze Bahn plus Schienen am Anfang viel zu teuer, da fängt man auch klein mit nur einer Lok an und kauft immer weiter dazu".

Zehn Jahre braucht man nach seiner Einschätzung im Durchschnitt, um eine vollständige Krippe zu besitzen. Das ist nicht weiter verwunderlich, denn allein eine Heilige Familie aus Jesus, Maria und Josef kostet oftmals schon an die hundert Euro.

Wenn die dunkle Jahreszeit anbricht, juckt es Ludger Bröcker jedes Mal in den Fingern. Bei seinen Ausstellungen steht für ihn nicht der Verkauf im Vordergrund, sondern die Gespräche mit den Besuchern und eine gemütliche Weihnachtsstimmung. Die unterstreicht der 65-Jährige mit passender Musik, Plätzchen und Glühwein für seine Gäste. Für ihn sind Krippen der Inbegriff von Weihnachten. Schon in seiner Jugend saß die ganze Familie an Heiligabend vor der Krippe gemütlich zusammen, die Geschenke spielten dabei nur eine Nebenrolle. Ganz im Sinne des karitativen Gedankens zu diesem christlichen Fest geht ein Teil des Erlöses aus dem Verkauf an Pater Johannes Kallarackal aus Straberg. Zum Beginn der Ausstellung segnete er die Krippen und unterstützt mit der Spende ein Kinderheim in Indien. Als besonderes Schmuckstück präsentiert sich dieses Jahr eine große Steingrotte. Sie ist der ganze Stolz von Ludger Bröckers: "Mit meiner Frau habe ich mir dieses Jahr endlich den Traum erfüllt, einmal ins heilige Land zu reisen. Diese Steingrotte hier kommt der Geburtsstätte dort sehr nahe."

Seine eigene Krippe wird der Aussteller erst einen Tag vor Heiligabend im Wohnzimmer aufbauen. "Bis dahin habe ich überhaupt keine Zeit", sagt er. Das macht aber nichts, denn wer mehr als zwei dutzend Ställe auf seiner Terrasse stehen hat, kann sich mit seiner eigenen Krippe getrost Zeit lassen.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort