Dormagen Eine Ost-West-Promenade für Horrem

Dormagen · Das Projekt soll eine sichere Wegeverbindung zwischen Heesenstraße und "Am Rath" ermöglichen. Anregungen der Bürger wurden in die Pläne eingearbeitet und bei einer Sprechstunde im Grünen diskutiert.

 Bei der Sprechstunde Am Rath informierten Bürgermeister Erik Lierenfeld (r.) und Koordinator Jürgen Schmitz über die geänderten Passage-Pläne.

Bei der Sprechstunde Am Rath informierten Bürgermeister Erik Lierenfeld (r.) und Koordinator Jürgen Schmitz über die geänderten Passage-Pläne.

Foto: cw-

Die Sorge war dem Jungen anzusehen. Kaum waren die beiden Projektkoordinatoren der "Sozialen Stadt Horrem" auf die Grünfläche zwischen den Häusern Am Rath getreten, schon fragte der Neunjährige: "Aber unser Spielplatz bleibt?" Da konnten ihn Jürgen Schmitz und Detlev Falke beruhigen. Die neue Ost-West-Promenade wird nicht über den gut besuchten Spielplatz geführt, sondern daran vorbei. Zwar wird ein Zaun teilweise so versetzt, dass er nicht mehr auf der leichten Böschung, sondern direkt hinter der Sitzbank verläuft, aber: "Die eigentliche Spielfläche tasten wir nicht an", sagte Falke.

Bei einer Bürgersprechstunde informierte die Stadt über die geänderten Pläne des neuen Wegs, der für Fußgänger, auch Eltern mit Kinderwagen, eine sichere Alternative zum engen Bürgersteig an der Straße entlang bieten soll. Zeitgleich werden die baufälligen Treppenstufen entfernt und eine Rampe angelegt. Insgesamt sind rund 490.000 Euro dafür vorgesehen. Baubeginn soll im Frühjahr 2018 sein.

Rund 50 Anwohner nutzten die Gelegenheit, Fragen zu stellen und sich die Skizzen des 400 Meter langen Weges anzuschauen. Das Ergebnis: Eine grundsätzliche Zustimmung zu den neuen Plänen, die nach Anregungen umgestaltet worden waren. Denn nach der erneuten Vorstellung der Pläne hatte es im Juli herbe Kritik von Anwohnern, die den neuen Weg als zu nah an den Fenstern und als zu breit empfunden hatten, gehagelt. Und das, obwohl die Planungen bereits vorher öffentlich waren. "Wir werden es leider nicht jedem recht machen können", sagte dann auch Bürgermeister Erik Lierenfeld am Mittwochnachmittag bei der Bürgersprechstunde. "Aber wir versuchen, einen goldenen Weg zu finden, um Fußgängersicherheit, Spielmöglichkeiten und Bewohnerschutz miteinander zu vereinbaren."

Die Stadt hat umgeplant: Der Weg wurde weiter von den Häusern entfernt geplant, zudem eine geplante Aufenthaltsinsel ganz gestrichen, so dass eine weitere mögliche Lärmquelle verschwindet. Zudem wurde der Weg von drei auf zwei Meter verschmälert, um Rasen der Fahrradfahrer zu erschweren. Ein "Drängelgitter" am Eingang soll möglichst verhindern, dass Rollerfahrer den Weg nutzen. Zusätzlich zur Ost-West-Promenade wird die Straße "Am Rath" an der Eingangsstelle im Osten mit einer Verkehrsberuhigung möglichst entschleunigt. Das fand großen Beifall der Anwohner, wie sich zum Schluss bei einer Abfrage niemand mehr gegen die neuen Pläne aussprach. Die Stadt sagte zu, beim Laternenaufstellen bei Bedarf Blendschutz-Maßnahmen zu ergreifen.

Auch Dominik Barton, geschäftsführender Gesellschafter des Eigentümers Barton Group, gab spontan seine Zustimmung zu einer neu geplanten Hecke, die verhindern soll, dass die Hauswand zum Ballspielen genutzt wird. "Das Fußballspielen davor bleibt möglich", erklärte Koordinator Schmitz.

In den vergangenen fünf Jahren sei viel in Horrem investiert worden, um die Lebensqualität im Quartier zu verbessern, wies Lierenfeld auf Projekte der "Sozialen Stadt" hin. Mit der Bahnhofs-Rückseite und dem Kreisverkehr im Norden folgen bald zwei weitere wichtige Projekte.

(NGZ)
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